Zahl der durch Landminen verletzten und getöteten Menschen gestiegen
Landminen, Blindgänger und Munitionsreste haben vergangenes Jahr laut dem sogenannten Landminen-Monitor Tausende Menschen verletzt oder getötet. Mindestens 5.757 Menschen seien Opfer der geächteten Sprengkörper geworden, teilte Handicap International Deutschland am Donnerstag in München mit. Dies seien 22 Prozent mehr als noch 2022, 84 Prozent der registrierten waren Zivilisten, 37 Prozent der Opfer waren Kinder. Die Zunahme sei hauptsächlich auf die steigende Zahl bewaffneter Konflikte und den zunehmenden Einsatz selbstgebauter Minen zurückzuführen, so die Organisation.
Opfer von Landminen-Explosionen habe es 2023 in 55 Ländern gegeben, die meisten Betroffenen gab es dem Monitor zufolge in Myanmar (1.003 Betroffene), Syrien (933), Afghanistan (651) und in der Ukraine (580). Neue Antipersonen-Minen eingesetzt hätten zwischen Mitte 2023 und Oktober 2024 die Staaten Myanmar, Iran, Nordkorea und Russland.
Auch nicht staatliche bewaffnete Gruppen setzten solche Minen in mindestens fünf Staaten ein, nämlich in Kolumbien, Indien, Myanmar, Pakistan und dem Gaza-Streifen. Insgesamt seien 58 Länder und andere Gebiete weltweit mit Landminen verseucht, teilte Handicap International mit.
Der „Landminen Monitor“ wird jährlich von der International Campaign to Ban Landmines (ICBL) erstellt. Handicap International ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied der ICBL, die 1997 den Friedensnobelpreis erhielt.