Glieder- und Muskelschmerzen, dazu starkes Fieber – das können die Anfangs-Symptome sein für eine Chikungunya-Erkrankung. Das Virus wird von Mücken in tropischen Ländern übertragen. Wie man sich schützen kann.
In Bayern gibt es laut Gesundheitsministerium in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg von Erkrankungen durch das Chikungunya-Virus. Demnach wurden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bis zum 4. August 24 Fälle der tropischen Infektionskrankheit gemeldet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es lediglich 5 gewesen. Das Virus wird unter anderem von der Asiatischen Tigermücke übertragen.
Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) warb daher am Sonntag in München dafür, sich impfen zu lassen, bevor man in tropische und subtropische Regionen reist. Die Krankheit wird von Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, zu denen auch die Asiatische Tigermücke und die Gelbfiebermücke zählen. Beide Arten können zudem Viren wie Dengue, Zika und Gelbfieber auf den Menschen übertragen
“Das Virus kann hohes Fieber und heftige Glieder- und Muskelschmerzen verursachen. In seltenen Fällen sind zudem schwere Verläufe möglich”, erläuterte Gerlach. Besonders gefährdet seien Säuglinge innerhalb des ersten Lebensjahres, ältere Menschen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen. Bisher sind laut Ministerin alle gemeldeten Chikungunya-Fälle in Deutschland durch Infektionen im Reiseland erfolgt. Grundsätzlich sei aber auch eine Übertragung in Deutschland denkbar, da sich die Asiatische Tigermücke ausbreite.
Chikungunya kann mit Medikamenten nur symptomatisch behandelt werden, wie es hieß. Es stünden aber zwei zugelassene Impfstoffe zur Verfügung. Wichtig sei zudem ein konsequenter Mückenschutz. Zudem werde empfohlen, dass sich Menschen aus Gebieten, in denen von Mücken übertragene Krankheiten vorkommen, nach ihrer Rückkehr aktiv vor Mückenstichen schützten. So könne eine mögliche Weitergabe dieser Krankheitserreger in der Heimat verhindert werden. Helfen könnten Mückennetze, Fliegengitter an den Fenstern, lange Kleidung und das Auftragen von Mückenschutzmitteln.
In Bayern gibt es der Mitteilung zufolge mittlerweile ein Stechmücken-Monitoring. Es ermögliche einen Überblick über die Ausbreitung von “gebietsfremden” Mücken. “So können wir, wenn nötig, gezielt gegen lokal etablierte Populationen vorgehen”, erläuterte die Ministerin. Um diese erst gar nicht entstehen zu lassen, könne jeder mithelfen. So gelte es, stehende Wasseransammlungen im Freien, in Gießkannen oder Blumenuntersetzern zu vermeiden. Denn die Tigermücke lege ihre Eier in kleinen Wasseransammlungen ab. Zudem wird darum gebeten, auffällige Mücken-Funde an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zu senden.