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Zahl der Aufnahmen in Abschiebeeinrichtung Büren leicht gesunken

Die Zahl der abgelehnten und ausreisepflichtigen Asylbewerber, die etwa zur Sicherungshaft in die Abschiebeeinrichtung nach Büren gebracht wurden, ist innerhalb des vergangenen Jahres leicht gesunken. Waren im zweiten Quartal 2024 insgesamt 371 abgelehnte Asylbewerber nach Büren gebracht worden – etwa im Rahmen eines sogenannten Ausreisegewahrsams oder zur Überstellung in zuständige EU-Länder – waren es im vierten Quartal 355. Die nordrhein-westfälische Integrations- und Fluchtministerin Josefine Paul (Grüne) legte ihren jüngsten Quartalsbericht zum Stichtag 31. Dezember 2024 zur Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige (UfA) Büren am Mittwoch dem Integrationsausschuss des Düsseldorfer Landtags vor.

Auch die Zahl der Entlassungen aus der UfA ist in den Vergleichszeiträumen leicht gesunken. Waren es im zweiten Quartal 305 abgelehnte Asylbewerber, verließen im vierten Quartal bis Jahresende 292 Menschen die Hafteinrichtung. Dabei bedeutete „Entlassung“ den Quartalsberichten zufolge in der überwiegenden Zahl der Fälle eine Abschiebung: Abgeschoben wurden im zweiten Quartal etwa 235 Menschen, im vierten Quartal 253 – jeweils rund vier Fünftel der Quartalsentlassungszahlen.

In den beiden Vergleichsquartalen des Jahres 2024 befanden sich die meisten Inhaftierten in Büren in sogenannter Sicherungshaft (2. Quartal: 203, 4. Quartal: 191), die wegen Fluchtgefahr oder bei unerlaubter Einreise und Aufenthaltsverbot angeordnet wird. Die zweitgrößte Gruppe der Inhaftierten war wegen einer Straftat, getäuschter Identität oder überschrittener Ausreisefrist in Haft. Von diesem sogenannten Ausreisegewahrsam waren 90 beziehungsweise 88 Menschen betroffen. In sogenannter Überstellungshaft in ein EU-Nachbarland im Rahmen der Dublin-Regelung waren 66 beziehungsweise 67 Menschen.

Die Abschiebehaftanstalt in Büren mit 175 Haftplätzen verzeichnete im vergangenen Jahr eine gestiegene durchschnittliche monatliche Belegung. Im zweiten Quartal waren im Monatsdurchschnitt 87 Menschen in der UfA untergebracht, im vierten Quartal 112. Dabei änderte sich auch die Verteilung der Menschen aus bestimmten Herkunftsländern. Lagen im zweiten Quartal abgelehnte Asylbewerber aus Marokko mit einem Anteil von rund 8,8 Prozent an der Gesamtbelegung auf Platz sechs der Hauptherkunftsländer, machten Marokkaner im vierten Quartal mit einem Anteil von rund 17,2 Prozent an der Gesamtbelegung den größten Anteil aus. Weiterhin befinden sich unter den zehn Hauptherkunftsländern die Türkei, Syrien, Algerien, Albanien, der Irak, Afghanistan, Georgien und Nigeria. Indien wurde zum Jahresende durch Ägypten „abgelöst“.