Yuri Albert und Vadim Zakharov erhalten Goslarer Kaiserring

Die Konzeptkünstler Yuri Albert aus Moskau und Vadim Zakharov aus Tadschikistan haben am Samstag in der Kaiserpfalz den Goslarer Kaiserring entgegengenommen. Mit ihren jeweiligen Werken hätten sie unabhängig voneinander zu einer langsam einsetzenden Verständigung der Kunstszenen zwischen Osteuropa und dem Westen beigetragen, sagte der Laudator Friedemann Malsch. Zudem hätten sie wichtige Impulse für die internationale Entwicklung der Kunst geliefert, betonte der Direktor des Kunstmuseums Liechtenstein in Vaduz.

Im Anschluss an die Preisverleihung wurde im Mönchehaus-Museum eine Ausstellung mit Werken der Preisträger eröffnet. Die Künstler wurden 1959 geboren, beide leben seit Beginn der 1990er Jahre in Deutschland. Die Schau ist bis zum 28. Januar zu sehen.

Albert und Zakharov hätten „sehr eigenständige“ Werke mit unterschiedlichen Akzenten entwickelt, hieß es. Während sich Albert in Installationen, Performances, Gemälden, Foto- und Textarbeiten sowie Aktivitäten in den sozialen Medien konsequent den Fragen nach der Kunst und ihren Bedingungen widme, betätige sich Zakharov als Archivar und Verleger. Er trete mit Foto-, Film- und Videoarbeiten an die Öffentlichkeit und realisiere große interaktive Installationen.

In der Begründung der Kaiserring-Jury hieß es, beide hätten aufgrund ihrer Erfahrungen in der vom staatlichen Kunstbetrieb der Sowjetunion ausgeschlossenen künstlerischen Untergrundszene Moskaus der internationalen Konzeptkunst wegweisende neue Impulse gegeben. Der Goslarer Kaiserring gilt als einer der weltweit renommiertesten Preise für moderne Kunst. Er wird seit 1975 verliehen. Die ersten Preisträger waren Henry Moore, Max Ernst und Alexander Calder. Vor Zakharov und Albert erhielten für die vergangenen drei Jahre Hans Haake, Adrian Piper und Sir Isaac Julien den Preis.