WWF warnt vor Umweltschäden durch Tiefseebergbau

In Tausenden Metern Tiefe lagern wertvolle Rohstoffe. Sie abzubauen, schädigt die Tiefsee, warnt der WWF. Darüber entscheidet bald die Internationale Meeresbodenbehörde.

In der Tiefsee leben seltene Fischarten wie dieser Fußballfisch (Modell einer Ausstellung)
In der Tiefsee leben seltene Fischarten wie dieser Fußballfisch (Modell einer Ausstellung)Imago / Schepp

Der World Wide Fund for Nature (WWF) warnt vor katastrophalen Umweltschäden durch einen möglichen Start des Tiefseebergbaus und fordert einen Aufschub. „Gesunde Meere sind unsere Lebensversicherung. Die Staatengemeinschaft darf den Schutz der noch weitestgehend unberührten Tiefsee nicht verspielen“, erklärte WWF-Meeresschutzexperte Tim Packeiser in Hamburg zum Tag der Ozeane am 8. Juni.

Auf der Jahrestagung der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) im Juli soll darüber entschieden werden, wie mit einem potenziellen Antrag auf den Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee umgegangen wird, wie der WWF weiter mitteilte. Bislang lägen jedoch noch keine wissenschaftlich-fundierten Belege dafür vor, dass ein Abbau von mineralischen Ressourcen in der Tiefsee ohne Schäden für die Meeresumwelt durchgeführt werden kann. In Tausenden Metern Tiefer lagern mineralische Rohstoffe wie Kobalt, Lithium oder Nickel.

Mit dem Abkommen zum Schutz der Hohen See und dem Weltnaturabkommen habe sich die internationale Staatengemeinschaft in den vergangenen Monaten Meilensteine zum Schutz von Lebensgrundlagen erarbeitet, sagte Packeiser. Eine Tiefseebergbau-Genehmigung würde diese untergraben, kritisierte er.