WWF kritisiert Planungen zur Wärmewende

Eine neue WWF-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Maßnahmen zur Wärmewende nicht ausreichend sind. Das Ziel der Klimaneutralität sei in Gefahr.

Laut WWF sind die Planungen für die Wärmewende unzureichend
Laut WWF sind die Planungen für die Wärmewende unzureichendImago / Michael Gstettenbauer

Deutschland wird mit den vorgesehenen Maßnahmen für eine Wärmewende einer neuen Studie zufolge auch künftig im Gebäudesektor nicht ausreichend zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Im Jahr 2045 würden die jährlichen Emissionen damit 40 Megatonnen CO2 über dem Ziel der Klimaneutralität liegen, teilte der WWF in Berlin mit. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Umweltorganisation beim Öko-Institut in Auftrag gegebene Studie.

Die Vorgabe von 65 Prozent Erneuerbaren-Anteil im Heizsystem sei mit Schlupflöchern ausgehöhlt worden. Die Verzahnung mit der kommunalen Wärmeplanung führe zu erheblichen Verzögerungen, erklärte der WWF unter Berufung auf die Studie „Großbaustelle Gebäudesektor“.

WWF fordert raschen Systemwechsel

Um im Gebäudesektor die Klimaziele zu erreichen, müsse der Anteil an erneuerbaren Energien für die Wärmeversorgung rasch hochgefahren werden, sowohl in Form von Wärmepumpen in Privathäusern als auch im Fernwärmenetz. Die Klimachefin beim WWF Deutschland, Viviane Raddatz, forderte einen Systemwechsel hin zur Großwärmepumpe und Geo- oder Solarthermie. Biomasse ist nach ihren Worten „keine nachhaltige Option“.

Für die soziale Ausgestaltung der Wärmewende betonte der WWF die Bedeutung des Klimagelds. Die Rückerstattung von Einnahmen aus der CO2-Bepreisung sei ein wichtiges Instrument, um die Menschen bei der Transformation mitzunehmen. „Deshalb muss das Klimageld nun schnell kommen“, erklärte Raddatz.