300 bis 600 Wölfe leben derzeit in der Slowakei. Doch wie lange noch? Das Jagdverbot ist aufgehoben; Umweltschützer sind um Isegrims Zukunft besorgt.
In der Slowakei streiten Regierung, Opposition und Umweltschützer über den Abschuss von Wölfen. Der derzeitigen Aufhebung des Jagdverbots könnte bis zu ein Viertel der Wolfspopulation des osteuropäischen Landes zum Opfer fallen, berichtet am Freitag der WWF in Bratislava auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Eine derart deutliche Reduzierung könnte nicht nur den Wölfen in der Slowakei, sondern auch den damit verbundenen Populationen in den Nachbarländern irreparablen Schaden zufügen.”
Zum Jahreswechsel hatte die slowakische Regierung 74 Wölfe innerhalb von zwei Wochen zum Abschuss freigegeben. Als Grund führte das Umweltministerium eine wachsende Population und immer mehr Konflikte mit Landwirten an. Kritik von Opposition und Umweltschützern bezeichnete die zuständige Behörde diese Woche als “Hysterie”, wie slowakische Medien berichteten.
Der WWF sieht die Jagdfreigabe als “politisch” motivierte Annäherung an Jäger und Landwirte. “Die Entscheidung, die Wolfsjagd zuzulassen, wurde trotz klarer Empfehlungen führender slowakischer Wissenschaftler und Naturschutzexperten getroffen, die immer wieder vor den negativen ökologischen Folgen solcher Maßnahmen warnen”, teilt Sprecherin Michaela Domanova mit. Laut WWF leben aktuell zwischen 300 und 600 Wölfe in der Slowakei.
Europaweit mehrten sich in den vergangenen Monaten Rufe nach einem erleichterten Abschuss von Wölfen. In Deutschland obliegt das Wolfsmanagement laut Website des Bundesumweltministeriums den einzelnen Bundesländern.