Zahl der Wohngeldbezieher in Niedersachsen und Bremen stark gestiegen

Die Zahl der Haushalte in Deutschland, die Wohngeld beziehen, hat sich binnen Jahresfrist um 80 Prozent erhöht. Sie stieg von rund 651.800 Ende 2022 auf 1,2 Millionen Haushalte zum Jahresende 2023, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden bekanntgab. In Bremen war der Anstieg der Wohngeldbezieher mit 151 Prozent unter allen Bundesländern am höchsten, in Niedersachsen lag er bei 85 Prozent. Als Grund nannte die Behörde das zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Wohngeld-Plus-Gesetz, wodurch mehr Haushalte einen Anspruch auf Wohngeld haben.

Auch sei die Höhe des Wohngeldes nach oben angepasst worden, hieß es weiter. Es seien außerdem zwei neue Bausteine hinzugekommen: eine Heizkosten- und eine Klimakomponente, die Mehrbelastungen aufgrund gestiegener Energiekosten und energieeffizienter Sanierungen abfedern sollen.

Die Ausgaben von Bund und Ländern für das Wohngeld haben sich im vergangenen Jahr von rund 1,8 auf 4,3 Milliarden Euro mehr als verdoppelt – das entspricht einem Plus von 137 Prozent, wie das Bundesamt unter Verweis auf Zahlen des Bundesbauministeriums bekanntgab. In Bremen bezogen Ende vergangenen Jahres rund 12.000, in Niedersachsen knapp 124.000 Haushalte Wohngeld. Das ergibt in Bremen einen Anteil von 3,3 Prozent aller Haushalte, in Niedersachsen einen Anteil von 3,1 Prozent. Damit liegen beide Bundesländer über dem Bundesdurchschnitt von 2,8 Prozent.

Wohngeld wird den Angaben zufolge einkommensschwachen Haushalten gewährt, damit diese sich angemessenen und familiengerechten Wohnraum leisten können. Die Höhe des Wohngeldanspruchs hänge von der Höhe des Einkommens, der Miete und der Zahl der Haushaltsmitglieder ab. Unterschieden wird zwischen reinen Wohngeld-Haushalten, in denen alle Bewohnerinnen und Bewohner einen Anspruch haben, und sogenannten wohngeldrechtlichen Teilhaushalten, in denen sowohl Personen mit und ohne Anspruch wohnen.

Der durchschnittliche monatliche Anspruch in reinen Wohngeld-Haushalten sei um 106 auf 297 Euro gestiegen, hieß es. In den wohngeldrechtlichen Teilhaushalten lag der Anspruch Ende 2023 im Schnitt bei 247 Euro und damit um 70 Euro höher als ein Jahr zuvor.

Im Ländervergleich waren Ende vergangenen Jahres private Haushalte in den ostdeutschen Bundesländern am häufigsten auf Wohngeld angewiesen. Zwischen 5,5 und 3,6 Prozent der Haushalte bezogen dort Wohngeld. Unterdurchschnittlich waren dieser Statistik zufolge das Saarland (2,6 Prozent), Hessen (2,4 Prozent), Rheinland-Pfalz (2,3 Prozent) und Baden-Württemberg (2,0 Prozent). In Bayern war der Anteil mit 1,6 Prozent bundesweit am geringsten.