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Wohlfahrtsverband fordert “Deutschlandticket Sozial” für 25 Euro

Mit neun Euro fing alles an. Inzwischen kostet das Deutschlandticket 58 Euro im Monat. Das können sich nicht alle leisten, kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband. Ein flächendeckendes Sozialticket könne helfen.

Beim Deutschlandticket muss es laut dem Paritätischen Wohlfahrtsverband eine einheitliche Variante für ärmere Menschen geben. Für sie sollte das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr nur 25 Euro pro Monat kosten, statt der üblichen 58 Euro, forderte der Verband am Donnerstag in Berlin. Ein solches “Deutschlandticket Sozial” sei gedacht für Bürgergeld- und Sozialhilfeempfänger sowie Bezieher von Wohngeld, Kinderzuschlag und Grundsicherung im Alter, aber auch Asylbewerber.

Das Deutschlandticket stelle viele Menschen vor finanzielle Hürden, auch wenn es in manchen Regionen schon Sozialtarife gebe. Laut dem am Donnerstag vom Paritätischen Wohlfahrtsverband veröffentlichten Sozialticket-Atlas gibt es in 243 von 497 Landkreisen keine entsprechenden Vergünstigungen für Bedürftige. Landesweite Sozialtarife gebe es nur in Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Auch die Kosten für Sozialtickets seien unterschiedlich hoch. In Würzburg koste es 15 Euro im Monat, in Magdeburg hingegen 53 Euro. “Der Flickenteppich bei Sozialtickets verschärft soziale Ungleichheiten”, kritisierte der Verband.

Zur Finanzierung des 25-Euro-Tickets schlägt er vor, klimaschädliche Subventionen wie die Pendlerpauschale oder das Dienstwagenprivileg abzuschaffen. Für eine Übergangsfinanzierung könne zudem der europäische Klima- und Sozialfonds für Wärme und Verkehr genutzt werden.