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Wohlfahrtsverbände warnen vor Kürzungen im Sozialbereich

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz sieht durch die vom Bund geplanten Kürzungen der Sozialausgaben die Gefahr weiterer gesellschaftlicher Verwerfungen. „Wir müssen leider feststellen, dass die soziale Spaltung und die zunehmende Radikalisierung innerhalb der Gesellschaft eine Bedrohung für die Demokratie in Deutschland darstellen“, erklärte die amtierende Liga-Vorsitzende Regine Schuster am Donnerstag in Mainz. Die zahlreichen Herausforderungen der Gegenwart erforderten einen stärkeren Sozialstaat, nicht dessen Abbau.

Besonders besorgt zeigte sich die Liga bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Mitgliedsverbände von den geplanten Einsparungen im Bereich der Freiwilligendienste. Allein in Rheinland-Pfalz würden dadurch im kommenden Jahr mehrere Hundert Plätze wegfallen. Für die Nachwuchsgewinnung in den sozialen Berufen sei dies sehr problematisch, sagte Dirk Herrmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Caritasverbände: „Auch Schulen, Kitas und Pflegeeinrichtungen werden darunter leiden. Durch den Wegfall der Plätze verlieren sie wichtige zusätzliche Hilfe und Unterstützung.“ Ebenso seien durch die Einsparungen die Beratung und die psychosoziale Versorgung traumatisierter Flüchtlinge gefährdet.

Zur Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz haben sich die Verbände von Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, Deutschem Rotem Kreuz und des Paritätischen zusammengeschlossen. Gemeinsam vertreten sie über 10.000 soziale Einrichtungen und Dienste mit mehr als 175.000 Beschäftigten.