Wohlfahrtsverbände: Mehr Geld für Suchtberatungsstellen

Die Landesstelle für Suchtfragen Rheinland-Pfalz hat mehr finanzielle Mittel für die Suchtberatungsstellen in den Kommunen gefordert. „In einer Zeit des rasanten Wandels und der Sparzwänge waren die Herausforderungen und die Bedeutung der Suchtberatung nie größer als heute“, teilte das bei der pfälzischen Diakonie angesiedelte Fachgremium der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz am Donnerstag in Speyer mit. Anlass war der bundesweite Aktionstag Suchtberatung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen.

Mit der Cannabis-Legalisierung und dem angekündigten Bundeshaushalt stünden Suchtprävention und Suchtberatung enormen Herausforderungen gegenüber, heißt es. Die Zukunft vieler Suchtberatungsstellen in Rheinland-Pfalz sei allerdings aufgrund langjähriger Unterfinanzierung ungewiss. Unter den aktuellen Bedingungen sei deren Arbeit für suchtkranke Menschen mittel- bis langfristig nicht mehr leistbar.

Deshalb fordert die Landesstelle für Suchtfragen „eine stabile Infrastruktur von Suchtberatung, Vermittlung in weiterführende Hilfe und Behandlung sowie Prävention“. Suchthilfe solle nicht weiter als freiwillige Leistung gewährt, sondern als Pflichtleistung verbindlich verankert werden. In Rheinland-Pfalz werden den Angaben zufolge jährlich rund 14.000 suchtbelastete Menschen und deren Angehörige durch Fachkräfte in 43 Suchtberatungsstellen mit 16 Außenstellen beraten und in weiterführende Angebote der Suchthilfe vermittelt.