Wo die Rente noch reicht

Viele Senioren verbringen ihren Lebensabend im Ausland.

Wenn Senioren ihre letzten Lebensjahre im Ausland verbringen, hat das wenig mit Abenteuerlust zu tun – eher mit der Sorge, als Pflegefall in Armut zu geraten. Gut 1830 Euro muss jeder Heimbewohner schon jetzt zuzahlen – für viele bleibt oft nur der Gang zum Sozialamt.
Ludwig H. war fast 60 Jahre verheiratet. Als seine Frau krank wurde, zogen beide in ein Heim. Das Doppelzimmer mit Rundum-Pflege für seine Frau kostete mit rund 5000 Euro im Monat seine gesamte Rente. Selbst mit Pflegegeld reichte es nicht, die Kosten zu bezahlen. Nach zwei Jahren war das Ersparte aufgebraucht – Ludwig musste zum Sozialamt. Am Ende eines arbeitsreichen Lebens blieben ihm gut 100 Euro Taschengeld pro Monat.
Als seine Frau starb, zog Ludwig nach Ungarn. Rund 1700 Euro im Monat kostet ein Einzelzimmer in der Seniorenresidenz Életfa, alle Pflegeleistungen inklusive. 28 Fachkräfte sorgen für 50 Bewohner: Krankenschwestern, Therapeuten, Pfleger. Essen, Wäsche, Reinigung, sogar der monatliche Friseurbesuch ist inklusive. Und einmal die Woche kommt ein Arzt vorbei, der Deutsch spricht. Ludwig H. hat jetzt Geld von seiner Rente übrig etwa für einen Restaurantbesuch oder ein Glas Wein.

So, 5.5., 18.00, ZDF