Wissenschaftler: So könnte Eucharistie bewusster gefeiert werden
Worum geht es bei der Eucharistiefeier, und was bedeutet “Wandlung”? Ein neues Filmprojekt soll den Menschen solche zentralen Inhalte des christlichen Glaubens näherbringen.
Dass Menschen die Eucharistie bewusster feiern – das ist Ziel der Filmreihe “Heilige Zeichen”. “Kirche lebt aus der Eucharistie”, sagte Liturgiewissenschaftler Martin Stuflesser, der daran maßgeblich beteiligt ist, im Interview des Portals domradio.de am Sonntag. Dafür, dass laut Studien nur noch knapp fünf Prozent der getauften Katholiken am Sonntag an der Eucharistiefeier teilnehmen, gebe es viele Gründe, etwa “immer größer werdende Gemeinden, Priestermangel”.
Bei dem Projekt, das die Universität Würzburg gemeinsam mit Loyola Productions in München umsetzt, gehe es indes weniger um Kirchenpolitik. Er finde es wichtig, dass Menschen wüssten, was sie bei der Eucharistie eigentlich feierten, erklärte Stuflesser. In einer Zeit, in der das Wissen um Glaubensinhalte nachlasse, müsse man alle Medien nutzen, um “neue Wege der Glaubenskommunikation zu beschreiten”. Der Pilotfilm “Wandlung” ist auf YouTube abrufbar.
Er halte sich an die bekannten Texte und begebe sich in eine lebendige Tradition, erklärte der Wissenschaftler. Seine Idee dabei sei: “Lassen Sie uns doch Liturgie so feiern, wie sie eigentlich vorgesehen ist.” Dabei zeige sich auch die Wirkung von Sinneswahrnehmungen: Wenn man das Evangelium beispielsweise singe, “bekommt das eine höhere Feierlichkeit”.
Zugleich sei es möglich, den Glauben in unterschiedlichen Formen zu feiern. “Das haben wir jetzt auch in Corona-Zeiten erlebt, wo sich zum Beispiel auf einmal Menschen getroffen haben, gemeinsame Schriftlesung vorgenommen haben, geistliche Betrachtung gehalten haben, Morgengebet gebetet haben, Wort-Gottes-Feiern gehalten haben.” Fraglich sei jedoch, ob unterschiedliche Regelungen in den Bistümern für Verwirrung unter Gläubigen sorgten. Insofern fände er es “sinnvoll deutlich zu machen, dass selbstverständlich die Feier der Eucharistie den Sonntag ausmacht”.