Wissenschaftler digitalisieren Märchen-Handbuch der Brüder Grimm

Rapunzel, Schneewittchen und Rotkäppchen – wer kennt sie nicht, die wunderbaren, oft auch gruseligen Märchen der Brüder Grimm? Handschriftliche Notizen der beiden Sprachforscher werden nun digitalisiert.

Die Sammlung “Kinder- und Hausmärchen” der Brüder Grimm gehört zu den berühmtesten Werken der Weltliteratur. Die Geschichten von Frau Holle, Hänsel und Gretel oder dem Froschkönig dürfen in keiner Familie fehlen. Neben den Märchen haben die Volkskundler und Sprachwissenschaftler Jacob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) auch viel Handschriftliches hinterlassen, wie die Universität Würzburg am Dienstag mitteilte. Ein am 1. September startendes Digitalisierungsprojekt, an dem neben Würzburg auch Unis in Berlin und Kassel beteiligt sind, soll die kulturhistorisch bedeutsamen Zeugnisse nun öffentlich zugänglich machen.

Die Privatbibliothek der Brüder befindet sich den Angaben zufolge zum größten Teil in der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin. Besonderen Wert hätten die Bücher, von denen sich etwa 700 auf die Kinder- und Hausmärchen bezögen, auch wegen der darin enthaltenen Arbeitsspuren: Denn die beiden Wissenschaftler strichen Textpassagen an, machten handschriftliche Notizen an den Seitenrädern und legten Notizzettel ein.

Wer bisher Zugang zu diesen bedeutsamen Quellen suchte, sei auf die Originale angewiesen gewesen, heißt es. Nun aber sollen diese Bücher in den kommenden drei Jahren digital erschlossen werden, mit all ihren Nutzungs- und Provenienzspuren. Alle Ergebnisse werden laut Mitteilung im Internet zugänglich gemacht und für weitere Nutzungen zur Verfügung gestellt. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.