Wissenschaftler aus SH plädieren für Nationalpark Ostsee

Ein Bündnis aus Wissenschaftlern in Schleswig-Holstein hat sich für die Gründung eines Nationalparks Ostsee ausgesprochen. Die Ostsee sei in einem prekären Zustand und könne nur mit verbindlichen Regelungen und entsprechenden Sanktionen bei Regelverstößen geschützt werden, teilte die Regionalgruppe Kiel/SH des Zusammenschlusses „scientists for future“ am Mittwoch in einer Stellungnahme an die Landesregierung mit.

Klimawandel, Überdüngung und viele andere Faktoren gefährdeten das ökologische Gleichgewicht der Ostsee. Schleswig-Holstein habe als Ostseeanrainer eine besondere Verantwortung für den Schutz dieses Lebensraums, hieß es.

Ein zersplittertes System von kleinen Naturschutzgebieten mit unterschiedlichen Schutzzielen oder freiwillige Maßnahmen würden den Lebensraum Ostsee und seine Tier- und Pflanzenwelt nicht retten, sagte der Flintbeker Biologe Wolfgang Bengtsson. Das könne nur ein Nationalpark mit einer gemeinsamen Verwaltung.

Der würde zwar Einschränkungen mit sich bringen, die würden aber weder dem Tourismus, dem Wassersport noch dem Küstenfischfang schaden. „Im Gegenteil: Der Tourismus hat in allen Nationalparks in Deutschland seit ihrer Einrichtung zugenommen“, erklärte Bengtsson.