Wismut Stiftung will DDR-Kunst präsentieren

Die Kunstsammlung des DDR-Bergbauunternehmens Wismut soll für nachfolgende Generationen sichtbar werden. Sie sei „ein besonderes Erbstück aus der Wismut-Zeit mit vielfältigen Anknüpfungspunkten“, sagte die Geschäftsführerin der Wismut Stiftung, Julia Dünkel, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Chemnitz. Die Sammlung mit mehr als 4.000 Werken berge Potenzial, sei ambivalent und vielseitig.

Die Wismut habe von 1959 an nicht nur ideologisch geprägte Auftragswerke gesammelt, sondern auch solche, die kritischer seien und die Kunstentwicklung in der DDR spiegelten. Unter anderem gehörten dazu Werke der Maler Bernhard Heisig (1925-2011) und Werner Petzold (1940-2023).

Ziel der 2023 gegründete Wismut Stiftung sei, die Kunstsammlung in den nächsten Jahren als ein gemeinsames Erbe bekannter zu machen. Dazu sollen Ausstellungen an früheren Bergbauorten in Sachsen und Thüringen dauerhaft zu sehen sein. Aber auch Ausleihen an Museen werden angestrebt sowie virtuelle Präsentationen. Wichtig sei, die Kunstsammlungen in den historischen Kontext zu stellen, betonte Dünkel.

In Chemnitz trafen sich am Dienstag Expertinnen und Experten zu einer Tagung unter dem Titel „Restart: Wismut-Kunst“. Das künstlerische Erbe der Wismut gilt als eine der umfangreichsten Kunstsammlungen eines DDR-Unternehmens. Es umfasst Werke von rund 470 Künstlerinnen und Künstlern, darunter 281 Gemälde.

Die Wismut Stiftung ist eine Tochtergesellschaft der Wismut GmbH. Sie wird vom Bund und den beiden Ländern Sachsen und Thüringen finanziert und hat sich dem Wismuterbe verschrieben. Derzeit lagert die Wismut-Sammlung in einem Kunstdepot in Chemnitz.

Historisch gründet sich die Sammlung auf den Zielen des „Bitterfelder Weges“, der in der DDR Ende der 50er und Anfang der 60er zur Entwicklung einer sozialistischen Kulturpolitik verfolgt wurde. Aber auch institutionelle Kooperationen des Bergbauunternehmens Wismut mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und der Hochschule für Bildende Künste in Dresden haben sie beeinflusst.