Wir wollten aufs Meer – DDR-Drama über Sehnsucht nach Freiheit

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Zwei Freunde, Cornelis (Alexander Fehling) und Andreas (August Diehl), träumen davon, die weite Welt zu bereisen. 1982 heuern sie als Werftarbeiter in Rostock an, dem einzigen internationalen Hafen der DDR. Doch ihre Beförderung zu Matrosen lässt auf sich warten. In ihrem Frust werden sie von der Staatssicherheit angeworben. Sie sollen ihren Freund Matze (Ronald Zehrfeld) bespitzeln, der als Vorarbeiter auf der Werft arbeitet. Mit seiner eigensinnigen Haltung hat er sich verdächtig gemacht. Man vermutet, dass er Republikflucht plane. Im Gegenzug für ihre Schnüffeleien sollen Cornelis und Andreas dann endlich zu Matrosen ernannt werden.

Es gelingt ihnen tatsächlich, Matze über seine Fluchtpläne auszuhorchen. Doch dann plagen Cornelis Gewissensbisse. Er will seinen Traum nicht auf einem Verrat aufbauen. So leicht aber kommen die beiden nicht mehr aus dem Pakt mit der Stasi heraus. Der eine steigt zum Spitzel im Offiziersrang auf, der andere leistet Widerstand.

Das düstere DDR-Drama von Toke Constantin Hebbeln von 2012 erzählt von Menschen voller Sehnsucht nach einer besseren Welt, die sich in einem System verstricken, das ihnen keine Entscheidungsgewalt über ihr Leben zubilligt. Die herausragenden Darsteller überspielen die mitunter überladene und allzu deutlich illustrierte Handlung, wobei die verhandelten Gewissensfragen durchaus an die Dimension einer griechischen Tragödie heranreichen.