In Hessen war es zwischen November des vergangenen und April dieses Jahres außergewöhnlich warm und trocken. In allen Monaten dieses Winterhalbjahres lagen die durchschnittlichen Monatstemperaturen über den langjährigen Mittelwerten der Jahre 1961 bis 1990, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im Mittel betrug die Temperatur demnach 4,7 Grad, „ganze 2 Grad mehr als das langjährige Mittel von 2,7 Grad“. Besonders im April sei es mit einer Mitteltemperatur von 10,6 Grad deutlich wärmer gewesen als die üblichen 7,5 Grad. „Bereits Mitte April wurden in Teilen Hessens Temperaturen über 25 Grad gemessen – der erste Sommertag des Jahres trat damit ungewöhnlich früh auf“, so das HLNUG.
Im Winterhalbjahr sei es außerdem deutlich trockener als normalerweise gewesen: Die Gesamtsumme des Niederschlags betrug nur 293 Liter pro Quadratmeter – „rund 90 Liter pro Quadratmeter weniger als im langjährigen Mittel“, heißt es. Trotzdem sei die Lage zu Beginn des Sommerhalbjahres etwas entspannter als in den Jahren 2019 bis 2023. Die überdurchschnittlichen Niederschläge im Zeitraum 2023/2024 zeigten weiterhin Wirkung im Grundwasser. „Überdurchschnittliche Temperaturen und anhaltende Trockenheit sind Auswirkungen des Klimawandels – wir sehen deutlich, dass dieser längst in unseren Wasserkreisläufen angekommen ist“, sagte Thomas Schmid, Präsident des Landesamts.
Das Winterhalbjahr ist den Angaben zufolge entscheidend für die Grundwasserneubildung: „In dieser Zeit ruht die Vegetation und die Verdunstung fällt wegen der niedrigeren Temperaturen geringer aus als im Sommer. So kann ein großer Teil des Niederschlags versickern und zur Grundwasserneubildung beitragen.“ Der langfristige Trend seit 2003 zeige eine rückläufige Neubildung des Grundwassers.