Wilmer spricht Mut zu: „Wir dürfen uns als Erlöste fühlen“

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat am Ostersonntag an die Gläubigen appelliert, sich von den gegenwärtigen Krisen nicht lähmen zu lassen. „Gott liebt diese Welt, seine Schöpfung. Wir dürfen uns als Erlöste fühlen“, sagte Wilmer in seiner Osterpredigt im Hildesheimer Dom. Ostern lasse in der Welt den „Klang der Hoffnung“ entstehen, auch für die Menschen, die sich im Alltag müde, ausgebrannt und überfordert fühlten.

Angesichts des Zustandes der Welt und der Leistungsgesellschaft bräuchten die Menschen Feste wie Ostern, „die uns aus dem Alltag herausreißen, die uns aufwecken, die unsere Blickrichtung verändern“, sagte der Theologe weiter und verwies auf die Jüngerinnen und Jünger, die nach der Auferstehung Jesu aus ihrer tiefen Niedergeschlagenheit gerissen worden seien: „Sie spürten in sich eine ungeahnte, nie für möglich gehaltene Aufbruchsstimmung. Sie wurden aufgeschreckt und aufgeweckt, ja mit Jesus auferweckt.“

Wilmer rief dazu auf, zu entdecken, „was wesentlich ist und letztlich dem Wesen des Menschen entspricht“. Er sehe einen solchen Impuls in den deutschlandweiten Demonstrationen für die Demokratie. „Wir alle gehören zusammen; niemand darf ausgegrenzt sein“, um diese Botschaft der menschlichen Solidarität sei es auch Jesus gegangen. „Und das Besondere dieser Botschaft Jesu ist, dass dieses Miteinander sogar den Feind einschließt.“