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Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk hat in Berlin-Köpenick für Flüchtlinge ein ehemaliges Seniorenheim hergerichtet.

Von Marina MaiDer November bescherte den Mitarbeitern des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks in Köpenick viel Arbeit: Binnen zweier Wochen musste ein Gebäude, das als Seniorenheim nicht mehr benötigt wird, in ein Flüchtlingsheim umgewandelt werden. „Wir haben die alten Möbel hi-naus- und die neuen hineingetragen“, erläutert Leiter Ewald Möller. Küchen sind entstanden, in denen die neuen Bewohner ihre Mahlzeiten zubereiten und einnehmen können. Der alte Fußbodenbelag wurde herausgerissen. Schick sieht es nicht aus in dem heruntergekommenen Plattenbau. Doch darauf kommt es nicht an. Das Gebäude ist nur ein Provisorium. In etwas mehr als einem Jahr soll es abgerissen werden. Bis dahin können hier Flüchtlinge wohnen. Die ersten kamen Mitte November aus der Erstaufnahmestelle in der Spandauer Motardstraße und einem Notaufnahmeheim in Berlin-Mitte. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt ein Serbe. Hier habe seine Familie Räume mit eigenen Sanitäreinrichtungen und sei nicht auf Gemeinschaftsbäder auf dem Gang angewiesen. „Nur der Schulweg nach Spandau ist für meine Kinder recht weit. Ich hoffe, sie bekommen bald in Köpenick einen Schulplatz“, sagt der Vater in gut verständlichem Schweizerdeutsch. Während des Krieges im ehemaligen Jugoslawien war er für vier Jahre in die Schweiz geflohen und ging dort zur Schule. Jetzt floh die Familie vor ethnischen Diskriminierungen, die Roma in Serbien erleiden.Weiterlesen