Wildtierstiftung: Tiere im Winterschlaf nicht stören

Für die Tiere kann es schlimme Folgen haben, wenn sie gestört werden. Warum der Winterschlaf eine effiziente Strategie ist.

Unter den Blättern ist dieser Igel kaum zu finden
Unter den Blättern ist dieser Igel kaum zu findenImago / Imagebroker

Hamburg. Wildtiere im Winterschlaf werden oft fälschlicherweise für tot gehalten und gestört. Im Winterschlaf sind Igel oder Gartenschläfer steif und reagieren kaum auf äußere Reize, wenn sie beim Aufräumen im Garten gefunden werden, wie die Deutsche Wildtier-Stiftung mitteilte. „Werden Tiere im Winterschlaf gestört, verlieren sie extrem viel Energie und überleben den Rest des Winters vielleicht nicht“, erklärte der Wildtierbiologe Klaus Hackländer.

Das Wiederhochfahren des Stoffwechsels sei ein komplizierter biochemischer Prozess, der für die Tiere sehr kräftezehrend sei. „Mit einem normalen, erholsamen Schlaf hat der Winterschlaf der Wildtiere nichts zu tun“, so Hackländer. Er sei eine effiziente Strategie, um eine lange Zeit ohne Nahrung und unter ungünstigen Witterungsbedingungen zu überleben. Viele Wildtiere hätten im Winter eine drastisch gesenkte Stoffwechselfunktion, ihre Herzschlagrate und die Atemfrequenz würden stark reduziert und auch die Körperkerntemperatur sinke.

Extremer Ruhezustand

Der Gartenschläfer, das Tier des Jahres 2023, reduziere seine Körperkerntemperatur teilweise auf ein Grad unter null, hieß es. Auch Igel, Feldhamster und Fledermäuse würden diese Strategie nutzen, um die kalten Monate zu überstehen. In regelmäßigen Abständen unterbrechen die Tiere den extremen Ruhezustand, der Torpor genannt wird, um das Gehirn auf Betriebstemperatur zu bringen und zu schlafen. (epd)