Der Englische Garten ist einer der größten innerstädtischen Parks der Welt und Münchens grüne Lunge. Dabei ist die Anlage nicht nur für Menschen wichtig. Wie sie zunehmend zum Rückzugsort heimischer Tiere wird.
In Münchens Englischem Garten ist die Artenvielfalt gewachsen. Grund dafür ist die 2023 erfolgte Anlage von Wiesen aus heimischen Wildblumen, wie die Bayerische Schlösserverwaltung am Donnerstag in der Landeshauptstadt mitteilte. “Um den urbanen Lebensraum ökologisch weiter zu fördern und die vorhandene Biodiversität im Englischen Garten großflächig zu stärken, wurden im vergangenen Jahr rund 14.000 Quadratmeter artenarme Rasen- und Langgrasflächen zu artenreichen und farbenprächtigen Wildblumenwiesen umgewandelt.” Eine nun erfolgte Auswertung zeige deutlich positive Auswirkungen auf die Biodiversität.
Zur Erklärung hieß es: “Die umfassenden Kartierungen von Flora (Pflanzen) und ausgewählter Fauna (Tagfalter, Heuschrecken, Wildbienen und phytophage” – also pflanzenfressende – “Käfer) ergab unter anderem, dass auf den neu angesäten Flächen deutlich mehr Heuschrecken als auf den Vergleichsflächen nachgewiesen werden konnten. So fanden sich rund 80 Prozent der Tiere auf den Blühwiesen, während auf den Vergleichsflächen nur etwa 20 Prozent nachgewiesen wurden.” Auch die Anzahl der Tagfalter sei auf den neu angesäten Flächen deutlich höher gewesen.
Langfristig will die Schlösserverwaltung nach eigenen Angaben weitere Wildblumenwiesen im Englischen Garten schaffen und miteinander vernetzen. “So sollen artenreiche Wiesenbereiche zurückgewonnen werden, wie sie seit Anfang des 19. Jahrhunderts bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts in der Parkanlage existierten.” Aktuell würden weitere 8.150 Quadratmeter im Süden der Schönfeldwiese und im Bereich der Werneckwiese zu bunten Blühflächen umgestaltet.
“Auf den Projektflächen werden speziell zusammengestellte Saatgutmischungen aus regionalem Saatgut der Münchner Schotterebene ausgesät”, hieß es weiter. Die Zusammensetzung sei genau auf den Englischen Garten abgestimmt. “Die bunten Blühflächen beherbergen eine vielfältige Auswahl an Wiesenblumen- und Kräuterarten, die den heimischen Insekten ein reichhaltiges Angebot an Pollen und Nektar bieten. Früh- und spätblühende Stauden sorgen für eine lange Blühsaison von Frühling bis Herbst. Sowohl schnellwüchsige einjährige als auch mehrjährige Arten prägen das Erscheinungsbild der Wiesen.” Darunter befänden sich Kornblume, Lein und Wilder Majoran.