Wieder mehr Luchse in Hessen

In Hessen sind zwischen Mai vergangenen und April dieses Jahres wieder mehr Luchse nachgewiesen worden. Insgesamt neun erwachsene Luchse und zusätzlich vier Jungtiere wurden im Grenzgebiet zwischen Hessen und Niedersachsen entdeckt, wie das Umweltministerium am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Einige dieser Tiere dürften ihr Hauptstreifgebiet in Niedersachen haben, so das Ministerium. Hessen würden vier bis fünf dieser erwachsenen Luchse zugeordnet. Dies gehe aus dem Luchsbericht 2023/24 hervor. Im genannten Zeitraum seien 82 Luchshinweise dokumentiert worden, sechs mehr als im Vorjahr.

„Die Ergebnisse des aktuellen Luchsberichtes zeigen, dass sich in Hessen eine kleine Teilpopulation etabliert. Die dauerhafte Rückkehr des scheuen Einzelgängers nach Hessen wäre ein Erfolg“, sagte Staatssekretär Michael Ruhl (CDU).

Laut Thomas Norgall, Naturschutzreferent des BUND Hessen und einer der Koordinatoren des Arbeitskreises Hessenluchs, wachsen Luchspopulationen aber nur langsam. „Und wir haben in Hessen schon erlebt, dass Krankheiten die geringe Individuenzahl drastisch reduzieren können“, sagte er. Im vergangenen Luchsbericht seien mit sechs erwachsenen Luchsen ohne Jungtiere weniger Wildkatzen als aktuell dokumentiert worden.

Ein Großteil der 82 Hinweise auf Luchse wurde laut Umweltministerium als gesichert eingestuft: „Diese stammen ausschließlich aus Nord- und Nordosthessen und wurden überwiegend durch Fotofallen erbracht.“ Im Jahr 1833 soll im Odenwald der letzte Luchs erlegt worden sein, danach galt die Art in Hessen als ausgerottet.