Wieder ein Paderborner für den Osnabrücker Bischofsstuhl

Wieder erhält Osnabrück einen Bischof aus Paderborn. Nach Franz-Josef Bode, der im März 2023 zurücktrat, nun den Paderborner Weihbischof Dominicus Meier. Der Benediktiner möchte den bisherigen Weg im Bistum weitergehen.

Paderborns Weihbischof Dominicus Meier (64) wird neuer katholischer Bischof von Osnabrück. Meier, der dem Benediktinerorden angehört, folgt damit Bischof Franz-Josef Bode nach, der Ende März 2023 zurücktrat und ebenfalls aus dem Erzbistum Paderborn stammt. Nach der Bekanntgabe seiner Ernennung durch den Vatikan und den bisherigen Übergangsleiter der Diözese Osnabrück, Weihbischof Johannes Wübbe, stellte sich der Neuernannte am Dienstag im Dom vor. Er soll nach den Sommerferien in sein Amt eingeführt werden.

“Es kommt ein Sauerländer”, sagte Meier zu seiner Person. “Über uns Sauerländer behaupten böse Zungen, wir wären Dickschädel und man müsse mit uns erst einen Sack Salz essen, bevor eine gute Beziehung beginne.” An die im Dom versammelten Menschen gerichtet sagte Meier: “Sie werden in den kommenden Jahren Gelegenheit haben, dieses zu überprüfen, wie das wirklich ist.”

Osnabrück kenne er bisher kaum, komme aber mit großer Neugier und Offenheit, bekannte Meier. Gleichwohl wolle er den im Bistum eingeschlagenen “guten Weg” weitergehen. Seinen ausdrücklichen Dank an Vorgänger Bode für dessen “Einsatz in vielen, vielen Jahren” quittierten die Menschen im voll besetzten Dom mit lang anhaltendem Applaus.

Der neu ernannte Bischof wurde am 10. Juli 1959 in Finnentrop-Heggen im Sauerland als Michael Meier geboren. Nach dem Abitur 1982 trat er in die Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede ein, wo er den Ordensnamen Dominicus annahm. Nach dem Studium in Würzburg und Münster wurde er 1989 zum Priester geweiht und absolvierte in den 1990er Jahren unter anderem ein Aufbaustudium in Kirchenrecht.

Im Oktober 2001 wurde Dominicus Meier Abt des Klosters Königsmünster, 2013 dann Offizial des Erzbistums Paderborn. Zwei Jahre später ernannte ihn der Papst zum Weihbischof seiner Heimatdiözese. Seit 2021 ist er zudem Richter am höchsten Kirchengericht der Apostolischen Signatur in Rom.

In der Deutschen Bischofskonferenz ist Meier stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission sowie Beauftragter für die Gläubigen der mit Rom verbundenen Ostkirchen. Neben dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist Meier nun der zweite Ortsbischof, der dem Benediktinerorden angehört. Als Ordensmann wolle er gerne weiter mit “Bischof Dominicus” angesprochen werden, sagte er vor Medienvertretern. Auch weil es in Augsburg ebenfalls einen Bischof Meier gebe.

Der Ordensmann betonte, bei den Benediktinern seien synodale Strukturen, Grundvoraussetzung für das Gelingen von Gemeinschaft. “Ich komme mit dieser Einstellung zu Ihnen und möchte alle ermutigen, dass wir Miteinander nach gemeinsam verantworteten Strukturen suchen.” Das betreffe auch den Bereich der Aufarbeitung und des verbesserten Umgangs mit sexualisierter Gewalt und geistlichem Missbrauch.

Als eine seiner künftigen Herausforderungen nannte Meier das Gespräch mit Menschen, die von der Kirche entmutigt und enttäuscht sind. “Diese bitte ich, mir zu sagen, was sie bewegt.” Mit Blick auf die Zukunft ermutigten ihn sowohl der Synodale Weg der Kirche in Deutschland wie auch Signale aus dem weltweitem synodalen Prozess im Vatikan, nach Wegen der Umsetzung in Osnabrück zu suchen.

Der Hamburgs Erzbischof Stefan Heße gratulierte dem ernannten Osnabrücker Bischof. Mit diesem bekomme die norddeutsche Metropolie einen echten Sauerländer, also einen sehr bodenständigen Menschen, erklärte Heße. Das Bistum Osnabrück bildet mit dem Bistum Hildesheim und dem Erzbistum Hamburg die Kirchenprovinz Hamburg. Nach Ansicht des Bremer Propstes Bernhard Stecker kann das Bistum von der Spiritualität des früheren Benediktinerabts profitieren. Seine Erfahrungen könnten den Weg geistlicher Erneuerung voranbringen.