Stress im Job und dann zuhause noch ruhelos? Das ist gesundheitsschädlich, warnt der Psychologe Gerhard Blasche. Für richtiges Entspannen gibt er einige Hinweise.
Entspannung nach dem Arbeitstag ist wichtig. Um diese Entspannung zu erreichen, gibt es laut dem Psychologen Gerhard Blasche einige Strategien, manche davon auch ganz banal. “Ziehen Sie sich nach der Arbeit um, in Freizeitkleidung kommen Sie leichter von einem hohen Stresspegel herunter”, sagte der Wiener Erholungsforscher dem “Spiegel” (Freitag). Auch eine halbe Stunde Sport oder Zeit auf dem Sofa mit der Lieblingsmusik oder einem guten Buch könne hilfreich sein. “Wichtig ist, wirklich zu entspannen und nicht ständig parallel aufs Smartphone zu schauen.”
Spätestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen sollten dann auch keine Mails mehr beantwortet werden, so Blasche. “Mein dringender Rat: Gehen Sie unbedingt am Feierabend, am Wochenende und im Urlaub offline! Viele unterschätzen noch immer, dass es schädlich ist, immer erreichbar zu sein.”
Schwieriger sei es für Menschen, die zuhause noch Angehörige betreuen oder Kinder versorgen müssen. Gerade für sie sei wichtig, sich nicht noch zusätzlich durch den Job unter Druck setzen zu lassen, mahnt der Psychologe. Wer sich einrede, im Beruf zu wenig zu leisten und den Kollegen gegenüber ein schlechtes Gewissen habe, werde in der Erholung stark gehemmt. “Menschen, die ständig das Gefühl haben, irgendwelchen hohen Ansprüchen nicht zu genügen, leben ungesund”, warnt Blasche.
Während des Arbeitstages gelte, dass mehrere kleine Pausen besser als eine große seien. “Zehn Prozent der Arbeitszeit sollten Pausenzeit sein”, erklärt der Erholungsforscher. Studien belegten, dass wer jede Stunde je sechs Minuten Pause mache, produktiver sei als jemand, der eine große Pause macht. Allzu große Arbeitsunterbrechungen reduzierten die Produktivität.