Artikel teilen:

Wie die Evangelischen ins Kleinwalsertal kamen

Das nur über Deutschland zugängliche Kleinwalsertal gehört seit 1453 zu Österreich und war jahrhundertelang rein katholisch geprägt. Mit dem beginnenden Tourismus in den 1920er Jahren kamen erstmals Evangelische aus Deutschland ins Tal. Die ersten evangelischen Gottesdienste fanden bereits 1925 für die Patienten des Sanatoriums statt.

Im Sommer 1933 gab es den ersten evangelischen Gottesdienst auch für die ortsansässigen Evangelischen. 1939 wurden die Evangelischen im Kleinwalsertal vom Oberkirchenrat in Wien vom Sprengel der evangelischen Pfarrgemeinde Bregenz gelöst und dem Vikariat Oberstdorf im Allgäu angegliedert.

Ab dem Zweiten Weltkrieg wuchs die evangelische Gemeinde – zunächst durch Evakuierte, vor allem aus dem Rheinland, später durch Heimatvertriebene und Flüchtlinge. 1943 übernahm eine Vikarin aus Wuppertal die Betreuung der Diasporagemeinde. 1952 begann der Bau der Kreuzkirche, 1953 wurde sie vom Münchner Oberkirchenrat Arnold Schabert eingeweiht.

1952 kam auch der erste Vikar der bayerischen Landeskirche ins Kleinwalsertal. Erst ab 1989 stellte sich mit Pfarrer Mathis Steinbauer eine gewisse Kontinuität ein: Er war der „erste, länger bleibende, Verlässlichkeit aufbauende bayerische Pfarrer, nachdem zuvor die Gemeinde durch relativ häufig wechselnde Vikare betreut wurde“, heißt es auf der Website der Kirchengemeinde. (2491/30.07.2025)