Wie Bayern 1623 Kurfürstentum wurde – Schau in Landshut

400 Jahre ist es her, dass Bayern zum Kurfürstentum erhoben wurde. Die wichtigsten Etappen zu diesem Aufstieg zeigt eine kleine Ausstellung. Zu sehen ist diese vom 25. September bis 10. November im Staatsarchiv Landshut. Die Wanderausstellung wurde im Bayerischen Hauptstaatsarchiv erarbeitet.

Am 25. Februar 1623 erhielt Herzog Maximilian I. von Bayern die Kurwürde verliehen. Schwierige Verhandlungen und ein Kompromiss waren nötig. Denn der Herzog wurde nur für seine Person belehnt, nicht für sein ganzes Haus. In einer geheimen Zusatzvereinbarung bestätigte Kaiser Ferdinand II. jedoch die erbliche Belehnung der bayerischen Wittelsbacher.

Die Ursprünge des bayerischen Strebens nach dieser Aufwertung reichten bis ins Spätmittelalter zurück, wie es heißt. Im Hausvertrag von Pavia war 1329 zwischen der bayerischen und pfälzischen Linie der Wittelsbacher eine abwechselnde Kurwürde vereinbart worden. Die Goldene Bulle von 1356 band diese dann aber ans pfälzische Territorium.

Am 8. Oktober 1619 schlossen Herzog Maximilian I. von Bayern und Kaiser Ferdinand II den Münchner Vertrag. Eine Nebenabrede zu dieser Vereinbarung kennzeichnet, dass sich Maximilian seither bemühte, dass die pfälzische Kurwürde auf Bayern übertragen werde. Nach der Ächtung Friedrichs V. von der Pfalz 1621 kam es zunächst zu einer Geheimbelehnung, zwei Jahre später folgte schließlich die Übertragung auf Lebenszeit. Erst der Westfälische Friede 1648, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, bestätigte die Kurwürde für Bayern endgültig.

Auf dem Regensburger Fürstentag 1623 kam Maximilian zugleich seinem zweiten Ziel entscheidend näher, dem Erwerb der Oberen Pfalz. Nachdem er das Land 1621 bereits militärisch besetzt hatte, wurde er nun damit beauftragt, dieses auch kommissarisch zu verwalten. Am 6. April 1623 nahm er somit die Obere Pfalz als kaiserliches Pfand für die seit 1619 aufgelaufenen Kriegskosten in seinen Besitz. Die erbliche Belehnung mit dem Fürstentum der Oberen Pfalz folgte 1628.