WHO besorgt über zu wenig Bewegung bei Erwachsenen

Rund 1,8 Milliarden Erwachsene machen weltweit zu wenig Sport. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO mit
Rund 1,8 Milliarden Erwachsene machen weltweit zu wenig Sport. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO mitImago / Panthermedia

Solange die Fußball-WM vor dem Fernseher stattfindet, bringt sie wenig für die Fitness. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sorgt sich über einen Trend zur Faulheit. Höhere Krankheitsrisiken sind die Folge.

Fast ein Drittel aller Erwachsenen bewegen sich nicht genug. Die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf sprach von einem besorgniserregenden Trend. Bei gleichbleibender Entwicklung werde der Anteil der körperlich Inaktiven bis 2030 weltweit auf 35 Prozent steigen. Damit einher gehe auch ein häufigeres Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Demenz und Diabetes.

Anlass war eine Studie, die die WHO gemeinsam mit der britischen Zeitschrift “The Lancet Global Health” am Mittwoch veröffentlichte. Im Jahr 2022 erreichten demnach 31 Prozent der Weltbevölkerung, fast 1,8 Milliarden Menschen, nicht das empfohlene Maß an körperlicher Betätigung. Dieses veranschlagt die WHO für Erwachsene mit 150 Minuten mäßiger Bewegung pro Woche oder 75 Minuten intensiver Bewegung.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, man habe in den vergangenen Jahren eine Chance vertan, Krebs und Herzkrankheiten zu senken und das psychische Wohlbefinden durch mehr körperliche Aktivität zu verbessern. Nötig seien auch politische Maßnahmen und mehr Geld, um den Trend umzukehren.

Der Direktor für Gesundheitsförderung bei der WHO, Rüdiger Krech, sprach von einer “stillen Bedrohung für die globale Gesundheit”. Bewegungsmangel trage erheblich zur Belastung durch chronische Krankheiten bei.

Besonders hoch ist die Rate körperlicher Inaktivität in reichen Ländern der Asien-Pazifik-Region mit 48 Prozent und in Südasien mit 45 Prozent. Weltweit lebten Frauen und ältere Menschen im Schnitt bewegungsärmer als andere Erwachsene.