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Wetterdienst: Niederschlag schlechter vorherzusagen als Temperatur

Die Präsidentin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Sarah Catherine Jones sieht in der Vorhersage von extremen Wetterlagen die eigentliche Herausforderung ihrer Zunft. Während sich die Entwicklung der Temperaturen relativ gut vorhersagen lasse, sei dies beim Niederschlag deutlich schwieriger, sagte Jones dem Berliner „Tagesspiegel“ (Print/Mittwoch).

„Wir müssen uns auf eine deutlich höhere Variabilität bei Wetterextremen einstellen“, betonte die Meteorologin. Niederschlag schwanke sehr stark räumlich und zeitlich. Dies gelte vor allem für Gewitter, die oft begrenzt lokal auftreten. Aus physikalischer Sicht sei aber eindeutig, dass Starkregenereignisse häufiger und intensiver werden können.

Laut Jones zeigen Messgrößen wie die Jahresmitteltemperatur, dass es in Deutschland wärmer wird. So sei 2024 bereit im dritten Jahr in Folge ein mit 10,9 Grad Celsius neuer Allzeitrekord aufgestellt worden. Dieser Wert habe um 2,7 Grad über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961 bis 1990 gelegen. Am deutlichsten sei aktuell der Temperaturanstieg. Dieser betrage bereits 2,5 Grad gegenüber dem Beginn der systematischen Messungen 1881: „Das ist deutlich mehr als im weltweiten Durchschnitt, wo wir seit frühindustrieller Zeit knapp 1,3 Grad Anstieg feststellen“, sagte Jones.