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Westfälisches Kirchenparlament würdigt Kirchenasyl

Das Kirchenparlament der westfälischen Kirche stärkt Gemeinden den Rücken, die ein Kirchenasyl anbieten. Kirchengemeinden, die sich der Herausforderung des Kirchenasyls stellen, müssten weiterhin unterstützt und beraten werden, heißt es in einem am Mittwoch in Bielefeld gefassten Beschluss der Landessynode.. Wenn trotz Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten die Abschiebung eines Flüchtlings bevorstehe, die Gefahr für Leib und Leben bedeute, fordere der christliche Glaube, diesem Menschen beizustehen.

Im Fall einer Gefährdung sei ein von Kirchengemeinden gewährtes Kirchenasyl ein legitimes Mittel, dem „Schutzauftrag als Kirche gerecht zu werden“, erklärte der Synodale Niels Back bei der Einbringung. Kirchenasyl sei im Sinne der Wahrung internationaler Menschenrechte ein legitimes Mittel. Die Kirchenleitung soll Fachexpertise für Kirchenasyl in der Landeskirche und der Diakonie fördern.

Die Günen-Politikerin Sigrid Beer, Mitglied der Kirchenleitung, unterstrich, dass der Schutz des Kirchenasyls bei einer Bedrohung für Leib und Leben zum Tragen komme. Es sei wichtig, „dieses Instrument sorgfältig zu handhaben“. Gemeinden, die dies anbieten, müssten gestärkt werden, weil es eine wirkliche Herausforderung sei. Der Synodale Back betonte, es gehe beim Kirchenasyl nicht um Rechtsbeugung, sondern darum, „dass Menschen Verantwortung übernehmen, damit Menschen zu ihrem Recht kommen“.