Artikel teilen:

Westfälische Kirche bekräftigt weitere Aufarbeitung von Missbrauch

Die westfälische Kirche hat die weitere Aufarbeitung von sexueller Gewalt bekräftigt. Die Anerkennung des Leids sei nicht nur ein finanzielles Thema, es gehe dabei auch um Gerechtigkeit, betonte die westfälische Präses Adelheid Ruck-Schröder am Mittwochabend in Dortmund. Entscheidend sei, dass die Kirche anerkenne, dass ein betroffener Mensch großes Leid erfahren habe.

Für die Kirchen in Westfalen, Rheinland und Lippe habe eine unabhängige Aufarbeitungsstelle die Arbeit aufgenommen, sagte der theologische Vizepräsident Ulf Schlüter. Das sei ein wichtiger Schritt. Schlüter begrüßte, dass eine neue Anerkennungsrichtlinie flächendeckend für die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beschlossen wurde. Die finanziellen Anerkennungsleistungen sehe Pauschalen und einen individuellen Anteil vor. Damit würden dann die gleichen Kriterien für Betroffene „in Flensburg wie in München und überall dazwischen“ gelten.

In der westfälischen Kirche sind nach Worten Schlüters bislang mehr als 25.000 Mitarbeitende für Prävention geschult worden. Seit Jahresbeginn arbeite die Kriminologin Charlotte Nieße als neue Beauftragte für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung in der westfälischen Kirche. Das sei ein Qualitätsgewinn, der „unsere Präventions- und Interventionsstrukturen und das Thema Aufarbeitung wirklich voranbringt“. Das Thema „wird uns aber auch für die nächsten Jahre beschäftigen“, sagte Schlüter.