Wenn Flüchtlinge und Einheimische zusammen Weihnachten feiern
Eine weihnachtliche Geschenke-Aktion im niedersächsischen Elze macht Kinderträume wahr. Manche Wünsche berühren so sehr, dass es bei der Bescherung im Weihnachtsgottesdienst Applaus gibt.
Manche Geschenke bewegen die Gemüter. „Ein Kind hatte sich Frieden gewünscht“, erinnert sich Pastor Jens-Arne Edelmann aus Elze (Niedersachsen) an die Wunschbaum-Aktion im vergangenen Jahr. „Und da haben alle in der Kirche geklatscht, als wir ihm sein Geschenk übergeben haben. Auch mich hat dieser Moment sehr berührt“, so Edelmann. Frieden habe die Peter-und-Paul-Kirchengemeinde zwar nicht zum Geschenk machen können, aber eine Kerze als Symbol der Hoffnung.
Auch in diesem Jahr werden wieder mehr als 100 Elzer Kinder ihre Wünsche aufschreiben und darauf hoffen, dass sich Menschen finden, die sie erfüllen. „Wir wollen den neu zugezogenen, aber auch den einheimischen Kindern, deren Eltern nicht das Geld haben, eine Freude bereiten“, sagt Rima Hammoud vom Integrationsbüro der Stadt Elze, die die Wunschbaum-Aktion vor acht Jahren ins Leben gerufen hat. Auch die Diakonie in der Kleinstadt westlich von Hildesheim und die Peter-und-Paul-Kirchengemeinde sind beteiligt.
Die Zugezogenen sollen Weihnachten mitfeiern
Doch Hammoud verbindet mit der Geschenke-Aktion, die am 30. November auf dem Weihnachtsmarkt in Elze startet und bis zum 10. Dezember läuft, noch eine weitere Hoffnung. „Ich möchte den Kindern und ihren Eltern, die aus allen Teilen der Welt kommen, Weihnachten nahebringen, damit sie das schöne Fest mitfeiern können“, so die 51-Jährige.
Die Peter und Paul-Kirche wird dazu auch in diesem Jahr wieder ihre Pforten öffnen und alle Mensche, die in Elze leben, willkommen heißen. „Wir werden einen mit Strohsternen und Lichtern geschmückten Tannenbaum haben und darunter die Geschenke für die Kindergarten- und Grundschulkinder auslegen“, freut sich Edelmann auf die weihnachtliche Atmosphäre. Außerdem hätten die Kindergartenkinder mit den sogenannten Leseomas Weihnachtslieder eingeübt, die sie im Gottesdienst am 17. Dezember singen werden. „Das wird wunderschön.“
An der Krippe sind alle vereint
Weihnachten habe große Intergrationskraft, ist Edelmann überzeugt. Das zeige sich in dem Gottesdienst. „Ich finde es schön, dass so viele Menschen in die Kirche kommen und mit uns Weihnachten feiern, auch wenn sie keine Kirchenmitglieder sind“, betont der Pastor. So könne die Kirchengemeinde der Stadt etwas Gutes tun.
Auch für Edelmann erfüllt sich mit der Wunschbaum-Aktion übrigens ein Herzenswunsch. „Mich berührt, dass sich die Kinder an unserer Krippe versammeln, die wir am Altar aufgestellt haben. Da ist zu spüren, wie eng wir miteinander verbunden sind und dass wir alle zusammengehören, egal woher wir kommen.“