Wenn der Weihnachtsmann an Bord geht

Für die Crews von Frachtschiffen ist es schwer: Weihnachten sind sie tausende Kilometer weit weg von ihren Familien. Gut, dass die Seemannsmissionen Geschenke spendieren.

In deutschen Häfen bescheren Weihnachtsmänner, wie hier in Bremen, die Besatzungen von Frachtschiffen
In deutschen Häfen bescheren Weihnachtsmänner, wie hier in Bremen, die Besatzungen von Frachtschiffenepd-bild / Alasdair Jardine

Cuxhaven / Hamburg. Mit einer weihnachtlichen Spendenaktion will die evangelische Deutsche Seemannsmission den Besatzungen an Bord von Handelsschiffen eine Freude machen. „Das soll den Crews aus aller Welt zeigen: Die Menschen an Land denken an Euch“, sagte der Cuxhavener Seemannsdiakon Martin Struwe. „Die Geschenke schlagen eine Brücke – wir von der Küste für die Seeleute aus aller Welt.“ Das sei „große Freude in kleinen Tüten“. Weltweit verteilt die Deutsche Seemannsmission eigenen Angaben zufolge rund 27.000 Geschenketüten.

Allein das Cuxhavener Team der Seemannsmission will in diesen Tagen 850 Geschenketüten packen. „Mützen, Schals, Kalender, Süßigkeiten und Telefonkarten sollen ein kleines Lächeln auf die Gesichter zaubern“, bekräftigte Struwe. Weltweit seien über eine Million Seeleute unterwegs, sorgten für funktionierende Lieferketten und seien dafür oft monatelang von Zuhause fort: „Ohne ihren Einsatz würde die Wirtschaft kollabieren.“

Wenig Bewegung – kaum Schlaf

Rund 90 Prozent aller Güter würden über die Meere transportiert, verdeutlichte der Hamburger Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission, Matthias Ristau, die Bedeutung der internationalen Seeschifffahrt. Wenig Kontakt, wenig Bewegung, wenig Ruhe und wenig Schlaf – das sei dabei für viele Seeleute der Arbeitsalltag. Um ihnen eine Freude zu bereiten, werden Ristau zufolge in diesen Tagen von der Deutschen Seemannsmission an Nord- und Ostsee und weltweit die Geschenketüten gepackt und an Bord gebracht.

Hunderte Haupt- und Ehrenamtliche leisten auf Schiffen, in Seemannsclubs und in Seemannsheimen Seelsorge und Sozialarbeit für Seeleute aus aller Welt. Die Arbeit wird aus Kirchensteuern, öffentlichen Mitteln, Spenden und freiwilligen Schiffsabgaben der Reeder finanziert.