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Wenn Altes zu sehr an Wert gewinnt

Massiver Kupferklau auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof. Von Henson Stehling

Von Henson Stehling

Der Stahnsdorfer Südwestkirchhof, Deutschlands zweitgrößte Begräbnisstätte, mit seinen zahlreichen prominenten Gräbern wie auch zeitgeschichtlich wertvollen Objekten, hat ein Problem. Dasselbe wie die Eisenbahn. Buntmetallklau. Grabbuchstaben, Zierfiguren und Fresken werden seit Jahren gestohlen. Doch seit Jahresbeginn ist die Anzahl der Vorfälle stark gestiegen. Nachts werden ganze Kupferdächer von Mausoleen abmontiert und weggeschafft. Auf dem Spiel stehen Zeugnisse von geschichtlicher Bedeutung. Auch die kupferne Regenrinne der norwegischen Holzkirche war eines Morgens nicht mehr da.

„Elf Übergriffe hatten wir von Januar bis Mai, in der Sommerpause nur drei, und drei gemeldete Kupferdiebstähle von erheblicher Tragweite allein im Oktober“, sagte Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeld bei einem Ortstermin mit dem Bischof im Ruhestand Wolfgang Huber. Besonders dreist: Am Caspary-Mausoleum montierten Unbekannte in einer Oktobernacht die Bedachung und metallene Verzierungen ab – direkt am Hauptweg, schräg gegenüber der Holzkirche.

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