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Weniger Prostituierte in Bayern gemeldet

Als ältestes Gewerbe der Welt wird die Prostitution landläufig bezeichnet. Im Freistaat nimmt sie ab, jedenfalls, was die offiziellen Zahlen angeht. Denen zufolge werden nicht nur die Beschäftigten weniger.

Die Zahl der in Bayern offiziell gemeldeten Prostituierten ist zurückgegangen. Ende 2024 waren im Freistaat 4.761 tätige Personen nach dem Prostituiertenschutzgesetz angemeldet, wie das Bayerische Landesamt für Statistik am Mittwoch in Schweinfurt mitteilte. Im Vergleich zu 2023 (4.968 Personen) entspricht das demnach einem Rückgang um 4,2 Prozent. Über ein Drittel der gemeldeten Personen seien in München registriert gewesen (34,7 Prozent, 1.650 Personen). Der Großteil der Beschäftigten habe nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besessen (4.105 Personen, 86,2 Prozent).

Die meisten Prostituierten kamen den Angaben zufolge aus Rumänien (1.946 Personen, 40,9 Prozent), wie es weiter hieß. Zum Alter teilte das Amt mit, 82 angemeldete Personen seien zwischen 18 und 21 Jahren gewesen (1,7 Prozent). 3.632 Prostituierte hätten ein Alter von 21 bis 45 Jahren (76,3 Prozent) und 1.047 Personen eines von mindestens 45 Jahren gehabt (22 Prozent).

Nicht nur die Zahl der registrierten Prostituierten, sondern auch jene der Gewerbe sank den Angaben zufolge – und zwar um 7,6 Prozent auf 387 (2023: 419). 109 der 387 erfassten Gewerbe dieser Art (28,2 Prozent) wurden von der Stadt München und 69 (17,8 Prozent) von der Stadt Nürnberg gemeldet, wie es hieß, also von Bayerns größten Metropolen.

Seit 2017 das Prostituiertenschutzgesetz eingeführt wurde, besteht für Prostituierte und Betreiber eines solchen Gewerbes eine Meldepflicht, wie das Amt informierte. “Ziel des Gesetzes ist die Verbesserung der Situation für die tätigen Personen durch Stärkung ihres Selbstbestimmungsrechts und Gewährleistung eines besseren Schutzes vor Ausbeutung, Zuhälterei, Gewalt und Menschenhandel.” Es diene zugleich dazu, das Gewerbe besser zu überwachen und dessen gefährliche Erscheinungsformen zu reduzieren.