Weniger Fett und Zucker: Gesunder Lebensstil beugt Krebs vor

Kann gesunde Kost das Krebsrisiko senken? Wissenschaftlern zufolge spielen zu viel Alkohol, Rauchen und Fast-Food eine große Rolle bei der Entstehung von Krebs – und fordern Vorsorgemaßnahmen.

Eine Ernährung mit zu viel Fett, Zucker und Alkohol begünstigt Krebs
Eine Ernährung mit zu viel Fett, Zucker und Alkohol begünstigt KrebsImago / Zoonar

Eine ungesunde Ernährung, zu viel Alkohol und das Rauchen spielen Wissenschaftlern zufolge eine große Rolle bei der Entstehung von Krebs. Etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen könnten durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums, Professor Michael Baumann, vor dem Weltkrebstag am 4. Februar.

Dabei sei das Rauchen weiterhin der wichtigste Risikofaktor und für fast jede fünfte Krebserkrankung verantwortlich, erklärte Baumann. Weitere Faktoren seien neben einer ungesunden Ernährung und übermäßigem Alkoholkonsum auch Übergewicht und Bewegungsmangel. Auch Infektionen und häufiges Sonnenbaden erhöhten das Risiko zu erkranken.

Krebs ist in Deutschland: zweithäufigste Todesursache

Weltweit sei ein starker Anstieg von Krebserkrankungen festzustellen. Krebs sei in Deutschland die zweithäufigste Todesursache, nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mit 225.000 Todesfällen pro Jahr, sagte Baumann. Jedes Jahr gebe es 500.000 Neuerkrankungen in Deutschland. Mehr als fünf Millionen Deutsche lebten mit oder nach Krebserkrankungen.

„Wir müssen über unseren Lifestyle sprechen“, forderte die Leberkrebs-Forscherin, Professor Ursula Klingmüller, angesichts weltweit steigender Fälle von Leberkrebs. Für den Anstieg machte sie die westliche Ernährung mit „viel zu viel Zucker und viel zu viel Fett“ verantwortlich. Eine hochkalorische, fett- und zuckerreiche Ernährung schädige die Leberzellen, was zu einer Fettleber führe. Daraus könne sich Krebs entwickeln.

Wichtig: Maßnahmen zur Vorbeugung und Früherkennung

Die Forscherinnen und Forscher im DKFZ betonen die wichtige Rolle von Maßnahmen zur Vorbeugung und Früherkennung. Nur so lasse sich ein Rückgang der Erkrankungen und Todesfälle erreichen und zudem viel Leid verhindern, ist Baumann überzeugt. Bislang seien die Aktivitäten der Krebsprävention und Krebsfrüherkennung unzureichend auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen ausgerichtet. Vor allem Menschen mit hohem Krebsrisiko würden nicht erreicht.

Auch Infektionen und häufiges Sonnenbaden erhöhten das Risiko zu erkranken
Auch Infektionen und häufiges Sonnenbaden erhöhten das Risiko zu erkrankenImago / IP3 press

Deshalb wollen das DKFZ und die Deutsche Krebshilfe ein Nationales Krebspräventionszentrum in Heidelberg errichten. Damit soll die Krebsprävention systematisch und deutschlandweit ausgebaut werden. Dort sei auch eine Präventionsambulanz geplant, hieß es. Darin könnten Bürgerinnen und Bürger umfassende Informationen und eine individuelle Beratung zu Gesundheitsförderung, Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung bekommen.

Weltkrebstag am 4. Februar

Allein in Baden-Württemberg starben laut Statistischem Landesamt im Jahr 2022 fast 26.000 Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung, die zweithäufigste Todesursache. Bei den 35- bis 74-jährigen Männern und 30- bis 79-jährige Frauen war es den Statistikern zufolge sogar die häufigste Todesursache.

Der Weltkrebstag findet seit dem Jahr 2000 jährlich am 4. Februar statt, unter der Leitung der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (Union for International Cancer Control). Er soll die Bevölkerung für die Krebsprävention und -früherkennung sensibilisieren. In diesem Jahr steht er, wie in den beiden Jahren zuvor, unter dem Motto „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“.