Der bayerische Komponist Carl Orff (1895-1982) hat Bühnenwerke ebenso erschaffen wie ein neues Modell der Musik- und Bewegungserziehung für Kinder. Ihm zu Ehren gibt es bald ein neues Museum.
Sein bekanntestes Werk “Carmina Burana” gilt als weltberühmt. Geschaffen hat diese Vertonung mittelalterlicher Bänkellieder der Komponist Carl Orff (1895-1982). Ihm zu Ehren soll am 30. Oktober das “COMU” eröffnen, das Carl-Orff-Museum im oberbayerischen Dießen am Ammersee. Das teilte die Carl-Orff-Stiftung am Donnerstag mit, dem 130. Geburtstag des Künstlers. Das COMU sei das einzige Museum weltweit, das sich “dem wohl bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts” widme. Das COMU mache den persönlichen Nachlass von Orff zugänglich und fördere außerdem die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit seinem Werk.
Der gebürtige Münchner Orff lebte ab 1955 in Dießen. Wegen seiner Rolle in der NS-Zeit ist er nicht unumstritten. Begraben ist er unweit von Dießen in der Andechser Klosterkirche. Neben Bühnenwerke wie “Der Mond”, “Die Kluge” und “Die Bernauerin” hat er auch das “Orff-Schulwerk” erschaffen, ein seinerzeit neues Modell der Musik- und Bewegungserziehung.
Das neue Museum hat knapp elf Millionen Euro gekostet, wie es hieß. Die Bauzeit beläuft sich demnach auf rund zwei Jahre. Mit dem Neubau habe man den denkmalgeschützten Bestand aus original erhaltenem Wohn- und Arbeitshaus des Komponisten um eine interaktive Ausstellung erweitert. Der Entwurf für den Neubau stamme vom renommierten Münchner Architekturbüro Meck. “Die anspruchsvolle Architektur wurde mit innovativen Ultraleichtbeton ausgeführt”, so die Mitteilung.
Judith Janowski, geschäftsführende Vorständin der Carl-Orff-Stiftung, sagte: “Wir eröffnen mit dem COMU nicht nur ein Museum, sondern neue Zugänge zur Musik. Das COMU ist nicht nur eine Hommage an das Lebenswerk des großen Komponisten, sondern auch ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Inspiration.” Das COMU sei ein familienfreundliches Museum zum Stöbern, Hören, Fühlen und Mitmachen. Die fast barrierefreie Ausstellung ermögliche auch Bildungs- und Rehabilitationseinrichtungen einen spielerischen Zugang zu Orffs künstlerischen und pädagogischen Werk. Besucher begäben sich auf eine Zeitreise in ein Leben voller Rhythmen, Musik, Sprache und Tanz.