Welttag der Suizidprävention – Bettlaken-Aktion in München
Schlag 14 Uhr haben sich mitten in der Münchner Innenstadt nahe der Mariensäule am Dienstag Menschen in Leintüchern auf den Boden gelegt. Ihr Anliegen: mehr Prävention gegen Suizide.
Rund 60 Menschen haben sich am Dienstag in weiße und farbige Bettlaken gehüllt und für einige Minuten schweigend auf den Münchner Marienplatz gelegt. Anlass war der Welttag der Suizidprävention. Die Teilnehmenden standen stellvertretend für die 191 Menschen, die sich 2022 allein in der bayerischen Landeshauptstadt das Leben genommen haben, wie das veranstaltende Bündnis von Krisen- und Beratungsdiensten mitteilte. Bundesweit sterben demnach mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewaltverbrechen, Drogen und Aids zusammen.
Organisiert wurde die Aktion von mehreren Beratungsdiensten. Dazu zählten die “Die Arche” – Suizidprävention und Hilfe in Lebenskrisen, die evangelische und katholische Telefonseelsorge München, die Krisenberatungsstelle Münchner Insel sowie der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern. Mitarbeitende und Ehrenamtliche stellten sich für das Projekt zur Verfügung.
“Nach Jahren des Rückgangs steigen die Suizidzahlen in Deutschland leider wieder an”, erklärten die Veranstalter. Mit dem bei der Aktion erzeugten “eindringlichen Bild” sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass Suizidprävention alle angehe und deutlich mehr Einsatz erfordere. Oft helfe es schon, wenn man sich in seiner Not einem ganz neutralen Menschen anvertraue und mit ihm sprechen könne.