Well würdigt verstorbenen Fredl Fesl als “Aushängeschild” für Bayern

Der Musiker Hans Well hat den verstorbenen Musiker und Kabarettisten Fredl Fesl als „Aushängeschild für ganz Bayern“ gewürdigt. Fesl sei eine „Ausnahmeerscheinung“ und ein „Naturtalent“ gewesen, sagte Well dem Bayerischen Rundfunk (BR) am Donnerstag. „Er hat nicht nur den bayerischen Dialekt, sondern diese Form von bayerischem Humor, dieses hinterfotzige, hintergründige Denken über die Grenzen Bayerns weit hinausgetragen.“ Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Fesl bereits am Dienstag (25. Juni) im Alter von 76 Jahren gestorben war. Fesl war seit 1997 an Parkinson erkrankt.

Das frühere „Biermösl Blosn“-Mitglied Hans Well sagte, Fesl habe „sehr viel für ein positives und gutes Bayernbild“ über die Grenzen des Freistaats hinaus getan. Es sei gerade in den verstockten, reaktionären CSU-Zeiten der 1980er- und 1990er-Jahre wichtig gewesen, Bayern anders darzustellen, betonte Well. Fesl sei für ihn auch ein Vorbild gewesen, weil er das Volkslied, wie er es bis dahin kannte, aus dem Museum geholt und verändert habe. Das habe nichts mit dem erzkonservativen Bayernbild zu tun gehabt, das in der Volksmusik weitverbreitet war: „Dieser valentineske Humor, dieses Querdenkertum, das hat einfach begeistert.“

Bereits am Mittwochabend hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den verstorbenen Fesl „als bayerisches Original mit hintersinnigem Humor“ gewürdigt. Fesl habe die Menschen „gleichermaßen zum Lachen und Nachdenken“ gebracht. Er sei als „vielseitiger Künstler in Wort und Musik“ einer der Wegbereiter des bayerischen Musikkabaretts gewesen, wie man es heute kenne. „Kreativ, wortmächtig und bayerisch im allerbesten Sinne – so werden wir Fredl Fesl dankbar in Erinnerung behalten“, erläuterte Söder. Seine schwere Krankheit habe der Künstler „in bewundernswerter Geduld“ ertragen. (00/1961/27.06.2024)