Welches Lied wird der Hit?

Eingängige Melodien kombiniert mit verständlichen Texten – das war die Herausforderung bei einem Workshop. Die Lieder werden veröffentlicht.

Arbeit an Text und Melodien: Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser, Bischof Jan Janssen und Joachim Mohwinkel
Arbeit an Text und Melodien: Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser, Bischof Jan Janssen und Joachim MohwinkelKerstin Kempermann

 Ahlhorn. Ein feste Burg ist unser Gott – das Lied von Martin Luther ist eine feste Größe im evangelischen Gesangbuch. Doch wie würde es klingen, wenn man dieses Lied für Kinder neu schreibt? Die Antwort, die Nico Szameitat darauf im Blockhaus Alhorn gab, kam bei den anderen Textern und Musikern, die dort an einer Liederwerkstatt teilnahmen, sehr gut an. Ziel der Liederwerkstatt war es, mit Blick auf das Reformationsjubiläum im kommenden Jahr speziell Lieder für Kinder und Konfirmanden zu komponieren.
Verständliche Texte und eingängige Melodien, darum bemühten sich die 15 Teilnehmer an zwei Tagen. Beim gemeinsamen Singen der Lieder wurde dabei stets am Ergebnis gefeilt. Und so durfte auch Nico Szameitat sich über Tipps für seine Komposition freuen. Ob Ton-Art oder einzelne Worte, akribisch arbeiteten die Teilnehmer, die Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser zum gemeinsamen Komponieren eingeladen hatte, an jedem Liedvorschlag. Oft kam aber auch einfach nur Lob. Und auch wenn am Ende auch einiges wieder verworfen wurde, in den zwei Tagen entstanden über 30 Lieder.

Das Liederheft füllt eine Lücke

„Welche davon wir in dem geplanten Heft mit Kinderliedern zum Reformationsjubiläum veröffentlichen, müssen wir jetzt noch entscheiden“, betonte Besser. Sie ist sich sicher, das Heft füllt eine Lücke. „Da gibt es bisher nichts“, fasst sie das Angebot zusammen. Dazu komme, dass im Bereich der Kinderlieder sehr viel Bewegung sei. Veränderungen bei Interessen und neue Stile führten dazu, dass immer wieder neue Lieder gebraucht würden.
Während Beate Besser bereits den nächsten Schwung Entwürfe für das gemeinsame Singen ausdruckte, wurde in anderen Räumen noch an weiteren Entwürfen gearbeitet. Während die Texter mit Laptop oder ganz einfach mit Stift und Papier an ihren Texten feilten, entwickelten die Musiker am Klavier oder mit der Gitarre die Melodien. Und dann wurde gemeinsam probiert. Während Gebhard von Hirschhausen am Klavier die Melodie probierte, stand Bischof Jan Janssen dahinter und sang seinen Text mit. „Muss das so schnell weitergehen“, fragte er zwischendurch, und von Hirschhausen passte die Melodie etwas an. Konzentriert arbeiteten beide weiter, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden waren.

Bald werden die Lieder aufgenommen

„Ob die Lieder greifen, weiß man selbst nicht“, erzählte Bischof Janssen ganz offen. Das bestätigte auch Szameitat: Welche Lieder erfolgreich sind, zeigt sich erst mit der Zeit. Doch dass die Voraussetzungen  dafür passen, darauf achteten die Teilnehmer in den gemeinsamen Runden. Und auch wenn für jedes einzelne Lied nicht viel Zeit bleibt: Texter und Komponisten bekamen wertvolle Hinweise für die Verbesserung. Besonders wurde dabei auf die Ratschläge von Birgit Wendt-Thorne und Barbara Völkel geachtet. Beide Kantorinnen sind auf das Singen mit Kindern spezialisiert.
Nach dem Workshop bleibt allen Beteiligten nun wenig Zeit, ihr Ergebnis zu perfektionieren. Denn schon bald will Birgit Wendt-Thorne die ersten Lieder mit ihrem Kinderchor aufnehmen. Die CD soll dann zu dem Liederheft angeboten werden. Und spätestens beim Kinderchorfestival vom 29. Oktober in Oldenburg sollen dann hunderte Kinder einige der Lieder singen.