Weiterhin rauchen wenige Minderjährige – Werbeverbot gefordert

Zum Weltnichtrauchertag sehen Fachleute weiteren Handlungsbedarf, um vor allem junge Menschen vom Rauchen abzuhalten. Der Anteil jugendlicher Raucherinnen und Rauchern bleibt seit einigen Jahren auf ähnlichem Niveau.

Trotz niedriger Raucherzahlen unter Jugendlichen fordern Fachleute bessere Schutzmaßnahmen. Werbung für Tabak- und Nikotinprodukte sei trotz Beschränkungen weit verbreitet, erklärte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) am Freitag in Hamm. An diesem Tag ist auch Weltnichtrauchertag der Vereinten Nationen; er wurde 1987 von der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufen.

Die DHS verwies auf die Initiative für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Alkohol- und Nikotin-Marketing, die ein vollständiges Ende der Werbung für diese Produkte fordere. Auch brauche es standardisierte Verpackungen und einen Stopp für den Verkauf über Automaten. “Bereits bestehende Verbote bei Nikotinprodukten sollten vollständig durchgesetzt werden”, hieß es weiter. Entsprechendes Marketing fördere “extrem gesundheitsschädigendes Verhalten”.

Eine repräsentative Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hatte zuletzt ergeben, dass das Raucher-Niveau unter Jugendlichen sich auf ähnlichem Niveau bewege wie 2019, also vor der Corona-Pandemie. Unter den männlichen Jugendlichen rauchten demnach im vergangenen Jahr mit 7,2 Prozent mehr als unter den weiblichen (6,4 Prozent). Mehr als acht von zehn Jugendlichen haben noch nie in ihrem Leben Tabak geraucht.

Am Donnerstag hatte die Bundesärztekammer ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten gefordert. Sie wirke mit ihren fruchtigen Geschmacksrichtungen und als Einmalprodukt harmlos, habe aber negative Auswirkungen für die Gesundheit und ebne den Weg zur Zigarette. Laut BzgA ist das Bewusstsein, dass auch der Konsum von E-Zigaretten schädlich sei, weniger ausgeprägt.

Lungenkrebs bleibt zudem in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen. Jedes Jahr sterben 127.000 Menschen in Deutschland an den Folgen ihres Tabakkonsums.