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Über die Epistel zum 20. Sonntag nach Trinititatis: 2. Korinther 3, 3-6 (7-9)

Alternativer Predigttext
3 Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid durch unsern Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln der Herzen. 4 Solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott. 5 Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott, 6 der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. 7 Wenn aber der Dienst, der den Tod bringt und der mit Buchstaben in Stein gehauen war, Herrlichkeit hatte, sodass die Israeliten das Angesicht des Mose nicht ansehen konnten wegen der Herrlichkeit auf seinem Angesicht, die doch aufhörte, 8 wie sollte nicht der Dienst, der den Geist gibt, viel mehr Herrlichkeit haben? 9 Denn wenn der Dienst, der zur Verdammnis führt, Herrlichkeit hatte, wie viel mehr hat der Dienst, der zur Gerechtigkeit führt, überschwängliche Herrlichkeit.

Gott ist Liebe, Gott ist barmherzig. Er vergibt; er hat die Macht, Toten Leben zu schenken. Jeder, der auf Gott vertraut, kann verwandelt werden.
Diese Verwandlung kann, wie in verschiedenen Teilen der Bibel zu sehen ist, unter anderem durch das Dienen – die Diakonie – und andere Gaben geschehen, die uns gegeben wurden.

Wir laden Sie ein, zu fragen: Was bedeutet „Diakonie“? Die frühen Christen nannten die Diakone, die eine Position in der christlichen Gemeinschaft innehatten und ein Vorbild für das Leben sein sollten, Diener wie Christus. Durch dieses Engagement wuchs die christliche Gemeinde stetig an.

Deshalb meinen wir, dass es heute, im 21. Jahrhundert, eine Aufgabe für uns ist, Diakoninnen und Diakone zu werden. Es ist unsere Aufgabe, die vier Wände, die uns umgeben, zu verlassen, über uns selbst hinauszusehen und Aufgaben in der Gemeinschaft zu erfüllen. So werden wir an einer Kirche bauen, in der wir Gott finden können, der in Begegnungen mit unserem Nächsten anwesend ist und uns mit einem neuen Leben empfängt.

Die Diakonie gibt demjenigen Leben, der sie anbietet, und auch demjenigen, der sie empfängt – ein Spiegelbild der Liebe Gottes in unserer Zeit, wie es auch zu Beginn der Kirche war.

In unserem persönlichen Leben mögen wir den Gedanken sehr, dass es unsere Mission ist, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein. Darum teilen wir eine Frage mit Ihnen, die uns seit langem geleitet hat: Was wäre Religion ohne Dienst an anderen, ohne Hilfe für die Bedürftigsten?

Besonders denken wir an die kriegsgeplagten Länder, an die zunehmende institutionelle Gewalt, die an vielen Orten herrscht, und gerade jetzt insbesondere in Lateinamerika: in Ecuador, Chile, Argentinien, Wir denken an die Gewalt gegen Frauen oder auch gegen die Umwelt. Hier erscheint der Heilige Geist, der uns aus der Tiefe unseres Seins motiviert, zu helfen, zu begleiten und, wenn dies nicht möglich ist, einfach nur zu unterstützen.

Während unsere FreiwilligenJahres ist uns klar geworden, wie wichtig die Diakonie in der Kirche ist. Als junge Menschen können wir darin Gott begegnen – dann, wenn wir die Notwendigkeit erkennen, Hilfe für Menschen und die Umwelt zu suchen und bereitzustellen.

Dieses Jahr hat für uns tiefgreifende Veränderungen in unserem Leben gebracht, eine andere Kultur und eine andere Sprache. Das hat uns dazu geführt, uns in Gottes Hand zu wissen und auf unser Herz zu hören. Darin finden wir die Kraft, mit der wir jeden Tag lächeln können und darauf vertrauen, dass die von uns geleistete Hilfe akzeptiert, anerkannt und geschätzt wird; dass wir mit kleinen Gesten anderen Menschen helfen können oder dass es oft genug ausreicht, einfach präsent zu sein, damit andere sich besser fühlen. Dies sind die Werte, die uns leiten, und dies motiviert hoffentlich andere Christen, ähnliche Wege zu gehen.

Wir wünschen, dass diese Namen nicht auf Tabellen, auf Papier oder auf ein Handy geschrieben werden, sondern in die Herzen derer, die dem Herrn vertrauen und daran glauben.

Gottes Werk ist innerlich meiner Person zugewandt, aber es führt mich nach außen, zu anderen. Mit Gewalt erreichen wir nur zeitweilige, äußerliche Veränderungen. Dagegen werden die Normen, die in das Herz eingraviert sind, für immer bleiben und auf  viele verschiedene Arten Früchte bringen.