In Thüringen sind am Donnerstag weitere Auerhühner ausgewildert worden. Die vier Auerhühner wurden in Anwesenheit von Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke) im Bereich des in Ilmenau ansässigen Forstamtes Gehren in die Freiheit entlassen, wie das landeseigene Unternehmern Thüringenforst am Donnerstag in Erfurt mitteilte. Weitere rund 29 Tiere, überwiegend Hähne, aus der forsteigenen Aufzuchtstation seien bereits in der vergangenen Woche ausgewildert worden.
Das Auswilderungsprojekt sei immens wichtig für die heimische Naturlandschaft, sagte die Forstministerin. Eine der gravierendsten Folgen des Klimawandels sei der Verlust von Lebensräumen. Erfreulich sei deshalb die positive Entwicklung der Thüringer Auerhuhnbestände. Ein Aussterben dieser beeindruckenden Tierart, die seit Jahrtausenden in Thüringen beheimatet ist, wäre ein großer Verlust.
Nach Angaben von Thüringenforst-Vorstand Volker Gebhardt stand das Auerhuhn vor 15 Jahren im Freistaat kurz vor dem Aussterben. Gezielte forstliche Maßnahmen seit mehr als zehn Jahren hätten die Population wieder ansteigen lassen. Seitdem wachse der Bestand in Ostthüringen nachhaltig, sagte der Forst-Vorstand.
Nach Angaben von Thüringenforst gilt das Auerhuhn als sogenannte Naturschutz-Leitart. Wo es geeignete Lebensraumbedingungen vorfinde, seien auch bald weitere schützenswerte Arten wie Ziegenmelker, Kreuzotter oder Sperlings- und Raufußkauz zu beobachten. Das mache das größte heimische Waldhuhn für Förster und Waldökologen noch interessanter.