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Weiter hohe Zahl rechtlicher Betreuungen in MV

Die Zahl der Betreuungsverfahren in Mecklenburg-Vorpommern ist wie in den vergangenen Jahren anhaltend hoch. Im Jahr 2022 waren an den Amtsgerichten rund 34.400 Betreuungsverfahren anhängig, teilte das Justizministerium am Sonntag mit. Das seien rund 1.000 weniger als 2021. Gleichzeitig sei der Anteil ehrenamtlicher Betreuungen in den Jahren 2019 bis 2022 von rund 38 auf 35 Prozent gesunken. Die Gesamtausgaben für Betreuerinnen, Betreuer, Verfahrenspflegerinnen und Verfahrenspfleger lagen 2022 demnach bei rund 33,5 Millionen Euro, hieß es.

Anlässlich der Tagung des Bundes Deutscher Berufsbetreuer in Greifswald warb Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) für die Vorsorgevollmacht. „Jede erwachsene Person kann etwa durch einen plötzlichen Unfall oder eine Erkrankung in eine Situation geraten, die sie aus dem Alltag reißt und die Selbstbestimmung so stark einschränkt, dass sie ggf. auch vorübergehend nicht mehr allein für sich sorgen kann,“ sagte Bernhardt laut Mitteilung. Dennoch seien Art und Ausmaß in jedem Einzelfall zu prüfen, weil die Förderung und Wahrung der Selbstbestimmung und der Teilhabe im Mittelpunkt stünden, betonte Bernhardt. Eine neue Broschüre informiere jetzt über die Regelungen der Vorsorgevollmacht, hieß es.