Weiter große Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei Berufen

Jobwahl von Frauen und Männern: Die Karriere-Wünsche der Geschlechter unterscheiden sich auch im Jahr 2024 deutlich. Das hat das Statistikamt Rheinland-Pfalz herausgefunden.

Bei der Berufs- und Studienwahl bestehen laut Statistischem Landesamt Rheinland-Pfalz auch im Jahr 2024 auffällige Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Dies belegen Zahlen, die das Amt am Montag in Bad Ems veröffentlichte. So zeigten sich bei der Belegung der Leistungskurse in der gymnasialen Oberstufe zu Beginn des Schuljahres 2023/24 deutliche Unterschiede zwischen den Präferenzen von Schülerinnen und Schülern: Während in sprachlichen, künstlerischen oder religionsbezogenen Kursen der Frauenanteil beträchtlich höher als der Männeranteil war, sei dies bei Informatik, Physik, Sport und Mathematik umgekehrt gewesen: So lag im Leistungskurs Informatik der Männeranteil bei 84 Prozent; demgegenüber lag der Frauenanteil in der bildenden Kunst bei 87 Prozent.

Auch die Wahl der beruflichen Ausbildung erfolge häufig nach traditionellen Mustern und Rollenbildern. So zählten bei den Frauen soziale, gesundheitsbezogene und kaufmännische Berufe wie die Ausbildungen zur Erzieherin (5.200), Pflegefachfrau (4.700) und Kauffrau für Büromanagement (2.300) zu den beliebtesten Bildungsgängen. Männer wählten demnach eher technische Berufe wie den Kraftfahrzeugmechatroniker (2.700), den Anlagenmechaniker (2.400) und den Elektroniker (2.300).

Wie bei der beruflichen Ausbildung vermeldet das Statistikamt auch in der Studienfachwahl Unterschiede. Im Sommersemester 2023 waren mit rund 3.300 Studentinnen die meisten Frauen in das Fach Germanistik/Deutsch eingeschrieben, gefolgt vom Fach Psychologie (mehr als 2.500). Bei den jungen Männern waren hingegen technische und wirtschaftswissenschaftliche Fächer wie beispielsweise Betriebswirtschaftslehre (2.700) und Informatik (jeweils 2.600) besonders beliebt. Geschlechterübergreifend rangierten die Rechtswissenschaften jeweils auf dem dritten Platz.

Die Statistik wurde zum Girls’ Day beziehungsweise Boys’ Day (25. April) veröffentlicht. Bei dem Aktionstag können Jugendliche Laufbahn-Entwicklungen kennenlernen sowie berufliche Rollenbilder hinterfragen.