Weißer Sonntag: Warum Erstkommunion gefeiert wird

Die katholische Kirche feiert am ersten Sonntag nach Ostern den Weißen Sonntag. Woher der Name stammt und was an diesem Tag gefeiert wird.

Zur Erstkommunion tragen die Kinder meist weiße Kleidung
Zur Erstkommunion tragen die Kinder meist weiße KleidungImago / Addictive Stock

Der erste Sonntag nach Ostern – in diesem Jahr der 7. April – wird in der katholischen Kirche als Weißer Sonntag begangen. Als klassisches Datum für die feierliche Erstkommunion ist er erstmals im 17. Jahrhundert erwähnt. Der Name leitet sich von den weißen Gewändern ab, die die Neugetauften in der Frühzeit des Christentums trugen.

Als sichtbares Zeichen für das empfangene Taufsakrament sollten die Gewänder die Reinigung durch das Taufwasser versinnbildlichen und ein Zeichen für den in Christus neu geborenen Menschen sein. Ab dem siebten Jahrhundert trugen die erwachsenen Täuflinge die weißen Kleider von Karsamstag oder Ostersonntag an – den üblichen Taufterminen – acht Tage lang, die sogenannte „Weiße Woche“.

Wo wurde der Weiße Sonntag zum ersten Mal erwähnt?

Erstmals als Termin für die Erstkommunion wurde der Weiße Sonntag 1673 im schweizerischen Luzern erwähnt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es bischöfliche Anweisungen, die Erstkommunion an diesem Tag zu feiern. Die Wahl dieses Termins wurde empfohlen, weil in der Erstkommunionfeier die Erneuerung der Taufe und das bewusste Sich-Eingliedern in die christliche Gemeinde gesehen wurde.

Heute feiern viele Gemeinden die Erstkommunion nicht mehr ausschließlich am Weißen Sonntag. Häufig werden dafür auch organisatorische Gründe genannt, insbesondere in Großpfarreien mit mehreren Erstkommunionfeiern in den einzelnen Kirchen. Dennoch gab jüngst in einer Yougov-Umfrage rund ein Drittel der Befragten (31 Prozent) an, die Bedeutung des Datums zu kennen.