Die Stadt Weißenfels in Sachsen-Anhalt hat am Freitag einer getöteten Frau gedacht, die mutmaßlich Opfer eines Femizids wurde. Etwa 100 Menschen nahmen an einer Gedenkfeier auf dem Weißenfelser Marktplatz teil, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Zu der öffentlichen Veranstaltung hatten demnach das Frauenhaus und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt eingeladen.
Den Angaben zufolge wurde die 47-jährige Frau am 9. August Opfer eines Brandanschlags. Nach ersten Ermittlungen soll ihr Partner sie mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet haben. Die Frau erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass sie am 15. August im Krankenhaus verstarb.
„Die eigene Wohnung sollte eigentlich ein sicherer Ort sein, wo man sich ausruht, wo man lebt und liebt“, sagte die Leiterin des Weißenfelser Frauenhauses, Birgit Peterz. Viele Menschen in Deutschland hätten einen solchen Ort der Sicherheit leider nicht.
Laut Zahlen des Bundeskriminalamtes sind im Jahr 2024 in Deutschland rund 266.000 Fälle von häuslicher Gewalt registriert worden. Dies bedeute, dass durchschnittlich alle zwei Minuten ein Mensch Opfer von Gewalt durch einen Partner, Ex-Partner oder Familienmitglied werde. Frauen sind demnach die Hauptbetroffenen und machen knapp 73 Prozent der Opfer aus.
Laut dem Lagebericht des Bundesinnenministeriums zu geschlechtsspezifischer Gewalt wurden im Jahr 2023 bundesweit 360 Femizide bekannt. Demnach gab es fast jeden Tag einen Femizid in Deutschland. Der Begriff bezeichnet die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, häufig im Rahmen von Partnerschaftsgewalt.