Weinbau feiert 365 Jahre Silvaner in Franken

Am 6. April feiert der Silvaner in Franken seinen 365. Geburtstag. Einen Einblick in die Geschichte der Rebsorte gibt die Gebietsweinwerbung Frankenwein-Frankenland. So lagen nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges weite Teile des Landes darnieder, teilte diese am Freitag mit. Um das ländliche Leben wieder anzukurbeln, seien robuste Kulturpflanzen gefragt gewesen, die sich den örtlichen Gegebenheiten anpassten. Zisterziensermönche des Klosters Ebrach brachten die ersten Silvaner-Reben versuchsweise nach Franken.

Aufgrund ihrer Herkunft seien sie schlicht als „Österreicher“ bezeichnet worden. Ein historisches Schreiben aus dem Jahr 1659, gefunden in den Rechnungen der Grafen von Castell, belege, dass man am 6. April jenes Jahres 25 dieser Weinfechser, wie man die Stecklinge nennt, von Obereisenheim nach Castell brachte und dort am Fuße des Schlossberges in der Lage Reitsteig pflanzte. Die Rebsorte fühlte sich offensichtlich in ihrer neuen Heimat wohl. Weinbaupionier Johann Philipp Bronner berichtete im 19. Jahrhundert, dass der Silvaner so häufig anzutreffen sei „wie das Salz in den Speisen“. Der Bezug zu Österreich verblasste im Laufe der Zeit. Heute gebe es in Franken 35-mal mehr Silvaner als in der gesamten Alpenrepublik, so die Mitteilung weiter.

Franken ist mit 6.287 Hektar Rebfläche das größte Weinanbaugebiet im Freistaat Bayern. Mit rund 1.589 Hektar ist der Silvaner die meist gepflanzte Rebsorte. Der mit Abstand wichtigste Vertreter der Rebsorte ist der Grüne Silvaner mit rund 1.563 Hektar der fränkischen Anbaufläche. Danach folgt der Blaue Silvaner mit nur 25,8 Hektar. Sein Name gehe auf die rötliche Einfärbung der Traubenschale im Endstadium der Reife zurück. Vom Silvaner seien über 200 Klone bekannt. (00/1099/05.04.2024)