Weihnachtsbaum mit Mängeln im Umweltministerium

Erstmals schmückt in diesem Advent ein deutlich klimageschädigter Weihnachtsbaum das Foyer des Thüringer Umweltministeriums. Die fünf Meter hohe Fichte habe erkennbar unter der Trockenheit der vergangenen Jahre gelitten, sagte Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstagabend in Erfurt.

Stengele beschreibt den Baum „als etwas dürr und mit vergleichsweise wenigen Nadeln“. Festlich geschmückt solle er in den kommenden Wochen dennoch die Besucher und Besucherinnen des Hauses begrüßen. Er verstehe seine Wahl als ein bewusstes politisches Zeichen. „Klimastress, Sturmschäden oder Borkenkäferbefall gehören inzwischen zum Bild unserer Wälder in Thüringen“, sagte der Minister.

Der Baum stamme aus einem Kirchenwald bei Jena. Das Ministerium habe für „diese bundesweit einmalige Aktion“ lange nach einem solchen nicht perfekten Exemplar suchen müssen. Denn der landeseigene Thüringenforst, der üblicherweise für die Belieferung des Umweltministeriums zuständig sei, habe sich geweigert, ein solches Mängelexemplar zu beschaffen, so Stengele. Schließlich habe der Verband der privaten Waldbesitzer ausgeholfen.

Immer wieder sorgen dürre oder beim Transport beschädigte Bäume auf deutschen Weihnachtsmärkten öffentlich für Spott und Häme. Im Jahr 2019 erregte etwa der „Rupfi“ genannte Baum auf dem Erfurter Domplatz bundesweite Aufmerksamkeit. Die 27 Meter hohe und 70 Jahre alte Fichte präsentierte sich in ungewöhnlich lichtem Nadelkleid.