Weihbischof Theising ruft Christen zu tätiger Nächstenliebe auf

Der katholische Weihbischof Wilfried Theising aus Vechta hat anlässlich des protestantischen Reformationstages zu aktiver christlicher Nächstenliebe aufgerufen. Wer Jesus nachfolge, könne an der Not der Menschen von heute nicht achtlos vorübergehen, sagte Theising bei einer ökumenischen Feier zum Reformationstag mit Christen aus verschiedenen Konfessionen in Nordenham bei Oldenburg.

„Jesus Christus hat sich immer von der Not der Menschen berühren lassen und geholfen“, betonte Theising. „Das ist unser Vermächtnis und unser Auftrag jeden Tag.“ Theising leitet den Offizialatsbezirk Oldenburg des katholischen Bistums Münster mit Sitz in Vechta und ist damit als Weihbischof für die Katholiken im Oldenburger Land zuständig.

Zum sechsten Mal feierten Christen im Oldenburger Land den Reformationstag gemeinsam. Der evangelische Bischof Thomas Adomeit aus Oldenburg sagte, dieses gemeinsame Konzept sei zukunftsweisend. Die Reformation vor rund 500 Jahren habe die Menschen und die Welt verändert. Auf dem Weg zur Einheit der Kirchen sei sie zunächst ein „Stolperstein“ gewesen: „Brachte sie doch das Gefüge des 16. Jahrhunderts durcheinander.“

Heute könne sie aber Kirchen unterschiedlicher Konfession zusammenführen. Deshalb könnten Christen evangelischer, freikirchlich-baptistischer, katholischer und neuapostolischer Prägung miteinander den Reformationstag feiern. „Und im Rückblick können wir vermutlich und hoffentlich davon sprechen, dass die Reformation nicht nur Stolperstein, sondern auch Meilenstein war“, sagte Adomeit bei der Feier in der Nordenhamer Martin-Luther-Kirche. Adomeit ist auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.